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Verteidigung der Datennetze Bundesregierung plant Internet-Schutzschild

Die Bundesregierung plant ein Schutzschild gegen Angriffe aus dem Internet, meldet das "Handelsblatt". Anlass sei unter anderem der virtuelle Krieg zwischen den USA und China.

Das Abwehrsystem soll auf einem freiwilligen Informationsaustausch beruhen, im Gegensatz zum von der US-Regierung geplanten virtuellen Schutzschild. Integriert werden Bundesbehörden, Industriekonzerne, Banken und Infrastruktureinrichtungen. Die bestehenden Abwehreinrichtungen sollen miteinander verknüpft werden.

Die Staatssekretärin des Bundesinnenministeriums, Brigitte Zypries, erklärte dem "Handelsblatt", dass die "Computer Emergency Teams" (Certs), eine Art Internet-Feuerwehr, miteinander verbunden werden sollen. Das Cert für die Bundesbehörden sitzt im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Große Konzerne betreiben ihre eigenen Certs.

Die Bundesregierung will einen Cert-Verbund schaffen, in dem auf der obersten Ebene die Internet-Lagezentren des BSI, des deutschen Forschungsnetzes, eines Wirtschaftsunternehmens und eines Unternehmens aus der Kreditwirtschaft zusammengeschlossen sind. Diese vier Certs würden ihrerseits mit weiteren Lagezentren auf einer anderen Ebene kommunizieren. So soll sichergestellt werden, dass nicht jeder Hackerangriff auf eine Bank oder auf ein Unternehmen öffentlich gemacht werden muss. Groß angelegte Attacken würden dagegen auf oberster Ebene kommuniziert.

Die US-Regierung will hingegen alle Certs direkt miteinander vernetzen, um ein übergreifendes Kontrollsystem, das sogenannte Fidnet, zu schaffen. Damit sollen wichtige Behörden und private Einrichtungen wie Stromversorger vor Attacken über das Internet geschützt werden. Die Kosten sollen zwischen 30 und 50 Mrd. US-Dollar betragen.

In den vergangenen Tagen hatte sich die Zahl der Angriffe auf US-Websites erhöht. Der politische Konflikt zwischen den USA und China wurde zunehmend auch virtuell ausgetragen. Opfer der Angriffe aus China waren beispielsweise die Internet-Angebote der US-Navy, der Gesundheitsbehörde und des Arbeitsministeriums. Eine chinesische Organisation sprach von bisher 80 Attacken auf US-Computersysteme.

Quelle: ntv.de

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