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Beige Book trifft Zahlenwirbel Dax-Future im Plus

Am deutschen Aktienmarkt stellen sich die Beobachter auf einen unhklaren Handelsstart ein: Weil aus allen Richtungen Unternehmensberichte eintreffen, und dazu noch schwergewichtige Konjunkturdaten vorliegen, dürfte sich das Gros der Anleger schnell entscheiden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Dax-Future ist Donnerstag etwas höher gestartet. Der Terminkontrakt gewann in den ersten Handelsminuten 18 Punkte auf 6195 Zähler. Daraufhin berechneten Banken und Broker den Dax zur Eröffnung 0,1 Prozent im Plus bei 6188 Punkten. Der Bund-Future stieg um 19 Ticks auf 128 Zähler. Der Euro kostete 1,3010 Dollar nach 1,2989 Dollar zum US-Vorabendschluss. Ein Barrel der US-Ölsorte WTI verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 77,14 Dollar.

Angefeuert von einem Quartalsergebnis über Markterwartungen zogen die Aktien von BASF mit Schwung bis an die Dax-Spitze. Bei Lang & Schwarz lagen die Papiere des Chemiekonzerns drei Prozent über ihrem Vortagesschluss von 45,33 Euro. "Nach zwei schwachen Tagen ist nun die Zeit für eine kräftige Erholung gekommen", sagte ein Börsianer. Die Papiere hatten in den vergangenen beiden Tagen insgesamt drei Prozent eingebüßt, während der Dax fast unverändert blieb.

Nach starken Geschäftszahlen griffen Anleger auch bei Siemens vorbörslich zu. Die Aktien des Konzerns verteuerten sich gegenüber ihrem Vortagsschluss von 76,15 Euro um 2,1 Prozent und gehörten damit zu den größten Gewinnern im Dax. Die Quartalsergebnisse seien über den Erwartungen gewesen, schrieben die Analysten der DZ Bank in einem Kurzkommentar. Überzeugt hätten alle drei Kernsektoren Industrie, Energie und Medizintechnik. Die Analysten beließen ihr Rating auf "Buy" und das Kursziel bei 89 Euro.

Ein im Vergleich zum Vorjahr rückläufiger Konzergewinn belastete Bayer im vorbörslichen Handel. Die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns verbilligten sich um 1,6 Prozent und zählten damit zu den größten Verlierern im Dax. Beim Konzerngewinn wie auch beim Ebitda sei der Konzern im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben, das habe die Anleger enttäuscht, sagte ein Händler.

Dank überraschend starker Quartalsergebnisse stiegen Merck KGaA vorbörslich ins Plus. Die Papiere des Spezialchemie- und Pharmakonzerns stiegen bei Lang & Schwarz um 2,3 Prozent über ihren Vortagesschluss von 64,20 Euro. Die deutliche Anhebung der Gesamtjahresziele ist beeindruckend, da das Unternehmen üblicherweise zurückhaltende Ausblicke liefere, schrieb DZ-Bank-Analyst Elmar Kraus in einem Kommentar. Merck sei auf dem Weg zu einem Rekordjahr.

Nach einem Gewinnsprung gaben die Anleger bei den Aktien von MAN vorbörslich Gas. Die Papiere legten 1,8 Prozent zu und gehörten damit zur Spitzengruppe des Dax. "Die Zahlen lagen über unseren und den Konsens-Schätzungen", schrieb DZ-Bank-Analyst Michael Punzet in einem Kommentar. Die Prognoseanhebung sei nach den jüngsten Äußerungen des Managements nicht überraschend. Da die Aktie allerdings bereits recht teuer sei, halte er an seiner Verkaufsempfehlung fest. Den fairen Wert des Papiers sieht er weiterhin bei 65 Euro.

Trotz eines 33-prozentigen Ergebnisanstiegs im zweiten Quartal gaben die Papiere der Software AG vorbörslich nach. Mit einem Minus von 1,1 Prozent waren die Aktien des Software-Herstellers Schlusslicht im TecDax. "Die Zahlen lagen zwar mehrheitlich leicht über den Erwartungen, die Lizenzumsätze blieben aber darunter", betonte ein Börsianer.

Bereits am frühen Morgen war unter Brokern und Händlern davon die Rede, dass der Dax - angesichts der Vorgaben mit Konjunkturdaten und einer Fülle an Unternehmensberichten - wohl nahezu unverändert in den Handel starten dürfte. Am Vortag hatten Gewinnmitnahmen und schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturzahlen den deutschen Leitindex 0,5 Prozent tiefer bei 6178 Punkten schließen lassen.

Allein aus dem Dax legt an diesem Donnerstag ein gutes halbes Dutzend Unternehmen Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor. Impulsträchtige Konzernberichte kommen auch aus dem Ausland: Unter anderem warten Händler auf Ergebnisse von so unterschiedlichen Firmen wie Visa, Hyundai, Symantec, Nvidia, Logitech, Telefonica oder Vattenfall.

Negative Vorgaben kamen aus den USA, wo die Börsen ihre Verluste nach Handelsschluss in Europa noch einmal ausweiteten: Der Dow-Jones-Index gab am Mittwoch in Europa 0,4 Prozent nach, der S&P 500 verlor 0,7 Prozent. Auch der Nasdaq-Composite büßte ein Prozent ein. Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed in ihrem Konjunkturbericht " " skeptischere Töne angeschlagen.

Die Märkte in Asien tendierten am Donnerstag uneinheitlich: Der Nikkei-Index in Japan lag kurz vor Handelsschluss 0,8 Prozent im Minus, der Shanghai-Composite in China pendelte um sein Vortagsniveau.

Quelle: ntv.de, rts

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