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Kernkraft befeuert Leitindex Dax-Future im Plus

Am deutschen Aktienmarkt stellen sich die Börsianer auf einen freundlichen Start in die neue Woche ein. Kräftige Kursgewinne in Asien sorgen zusammen mit den Nachwirkungen des jüngsten US-Arbeitsmarkberichts für gute Vorgaben. Versorgeraktien profitieren von einer Einigung im Kanzleramt - mit Folgen für den Dax.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Dax-Future ist am Montag höher gestartet. Der Terminkontrakt kletterte im frühen Geschäft um 40 Punkte auf 6169 Zähler. Banken und Broker sagten für den Dax daraufhin ein Plus von 0,5 Prozent auf 6167 Punkte voraus.  Am Freitag hatten unerwartet gute Daten vom US-Arbeitsmarkt den deutschen Leitindex 0,8 Prozent höher bei 6134 Punkten schließen lassen.

Der Bund-Future notierte nahezu unverändert bei 131,92 Zählern. Der Euro notierte mit 1,2903 Dollar leicht höher als am Freitagabend in New York mit 1,2893 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 74,36 Dollar 0,3 Prozent weniger als am Freitag.

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Die Einigung der Regierungskoalition auf die für Kernkraftwerke gab den Aktien von RWE und Eon vorbörslich erwartungsgenmäß Auftrieb. Die Papiere notierten bei Lang & Schwarz jeweils rund 1,5 Prozent über ihren Schlusskursen vom vergangenen Freitag. Für Eon war es vor dem Wochenende um 0,8 Prozent nach oben gegangen. RWE hatten sich um 1,3 Prozent verteuert.

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Die Eckpunkte der Vereinbarung lägen im Rahmen der Erwartungen, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Die Belastungen durch die Brennelemente-Steuer seien finanzierbar. Die Laufzeit-Verlängerung sei allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, betonte Ruland. Schließlich sei noch unklar, ob der Bundesrat zustimmen müsse. Außerdem habe die SPD bereits angekündigt, die Verlängerung im Falle einer Regierungsübernahme rückgängig machen zu wollen.

Im Finanzsektor standen günstige und widrige Nachrichten nebeneinander: Die italienische Großbank Unicredit rechnet nach Aussage ihres Vizechefs im zweiten Halbjahr mit einem Rückgang bei den osteuropäischen Problemkrediten. Damit einher gehe auch eine Abnahme der Rückstellungen für Kreditverluste, hieß es.

Aus Australien erreichte eine Gewinnwarnung der die europäischen Märkte. Die Aktie der Bank verlor an der Börse in Sydney rund 7 Prozent. Und auch die schlechten Nachrichten zur reißen nicht ab. Pläne des Vorstandes, nach der Auslagerung maroder Bilanzbestandteile in eine "Bad Bank" mit den profitiablen Unternehmensteilen weiter zu machen, gelten zunehmend als chancenlos, berichtete unter anderem die "FAZ". In Sorge um die Kosten für den irischen Steuerzahler setzte sich die Regierung in Dublin vor der EU-Kommission für eine lange Abwicklungsdauer ein. "Die europäischen Bankenwerte werden zu Beginn des Handels mit dem Gesamtmarkt steigen, allerdings dürften die negativen Nachrichten dafür sorgen, dass sich die Gewinne im Rahmen halten", meinte ein Marktteilnehmer dazu.

Änderungen in MDax und TecDax

Die Aktien des designierten MDax-Absteigers Bauer gaben vorbörslich gegen den Trend etwas nachgegeben. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen sie 0,3 Prozent unter ihrem Freitagsschluss von 33,55 Euro. Axel Springer, die Bauer im Nebenwerte-Index ersetzen, notierten 0,4 Prozent fester. Trotz des Abstiegs aus dem SDax legten die Titel des TV-Herstellers Loewe sogar 0,6 Prozent zu. Börsenneuling und SDax-Aufsteiger Ströer notierte dagegen auf dem Niveau vom Freitagsschluss bei 20,08 Euro.

Der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse hatte am vergangenen Freitag außerdem beschlossen, dass im TecDax Medigene den Platz für Adva Optical räumen muss. Beide Werte lagen am Montagmorgen vorbörslich leicht im Plus. An der Zusammensetzung des Dax ändert sich nichts. "Alle Veränderungen sind wie erwartet ausgefallen", sagte ein Börsianer.

Gestützt werden dürfte der Dax von den guten Vorgaben aus Amerika und Asien. Die US-Börsen weiteten ihre Gewinne nach Handelsschluss in Europa am Freitag nochmals aus. Der Dow-Jones-Index schloss 1,2 Prozent fester, nachdem er zuvor bereits 0,6 Prozent im Plus gelegen hatte. Der S&P 500 legte 1,3 Prozent zu, der Nasdaq-Composite stieg um 1,5 Prozent.

Der Arbeitsmarktbericht für August war deutlich über den Erwartungen ausgefallen. Vor allem der höhere Stellenaufbau der Privatwirtschaft erfreute die Anleger. Die Euphorie wurde aber durch einen klar schwächeren ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe gemildert. Am Montag bleiben die Märkte in den USA wegen eines Feiertags allerdings geschlossen.

Zugelegt haben zu Wochenbeginn auch die Börsen in Asien: Der Nikkei-Index in Tokio tendierte kurz vor Handelsschluss 1,9 Prozent höher, der Shanghai-Composite in China kletterte um 1,1 Prozent.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts

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