Autos, Banken, US-Arbeitsmarkt Dax-Future leicht im Plus
02.07.2010, 08:15 UhrAm deutschen Aktienmarkt zeichnet sich ein freundlicher Start in den Freitag ab. Die große Richtungsentscheidung dürfte allerdings erst am Nachmittag fallen: Aus den USA stehen offizielle Daten zur Lage am Arbeitsmarkt an. Bis dahin blicken Börsianer vor allem auf die Autobauer.
Der Dax-Future ist am Freitag im frühen Geschäft um 27,5 Punkte auf 5896 Zähler gestiegen. Banken und Broker sagten für den Dax zur Eröffnung ein Plus von 0,5 Prozent auf 5889 Punkte voraus. Am Donnerstag hatten wachsende Zweifel an einer kräftigen Erholung der Weltwirtschaft den Leitindex um 1,8 Prozent auf 5857 Punkte ins Minus gedrückt. Der Bund-Future gab um 17 Ticks auf 129,38 Punkte nach. Der Euro lag bei 1,2496 Dollar und damit etwas niedriger als am Vorabend in New York mit 1,2513 Dollar. Ein Fass Öl der Sorte WTI kostete mit 72,88 Dollar 0,1 Prozent weniger.
Nach Einschätzung eines Händlers überwiegen mit der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten eher die Chancen nach oben als die Risiken nach unten an den Börsen. "Wir müssten schon einen totalen Einbruch des Arbeitsmarktes sehen, damit der Markt noch negativ reagiert", meinte ein weiterer Marktteilnehmer. In den vergangenen Tagen seien schon so vielen negative Nachrichten mit Blick auf die Daten eingepreist worden, dass die Flüsterschätzungen deutlich unter den offiziellen Erwartungen liegen dürften.
Im Vorfeld befragte Analysten rechnen für Juni mit einem Abbau der Zahl der Beschäftigten von 110.000 und einem Anstieg der Arbeitslosenquote von zuvor 9,7 Prozent auf 9,8 Prozent. Die Beschäftigung in der Wirtschaft dürfte wegen des Wegfalls hunderttausender befristeter Stellen im Zusammenhang mit der jüngsten Volkszählung deutlich gefallen sein. Die eigentliche Frage, sei jedoch, wie sich die Beschäftigungssituation im Privatsektor entwickelt hat, erklärte ein Beobachter. Volkswirte von BNP Paribas rechneten beispielsweise damit, dass sich die Zahl der Neueinstellungen in der Privatwirtschaft auf 120.000 erhöht hat.
Auf Unternehmensseite standen die Autobauer mit frischen Absatzzahlen im Vordergrund. Im Juni konnten die deutschen Automobilhersteller auf dem wichtigen US-Markt erneut zulegen. "Bei hat die Absatzdynamik zugenommen, hier helfen die neuen Modelle. stabilisiert die hohen prozentualen Zuwachsraten, vor allem bei Modellen mit hohen Margen. Und VW profitiert von einem aggressiven Marketing", fasste ein Beobachter die Ergebnisse zusammen. habe extrem stark zugelegt dank des neuen Cayenne, allerdings von einem in absoluten Zahlen sehr niedrigen Verkaufsniveau.
Nach den deutlichen Kurskorrekturen der vergangenen Woche bei einzelnen Auto-Papieren könnten Anleger die niedrigeren Kurse zum Wiedereinstieg nutzen, prognostizierte ein Händler. Dies gelte vor allem für , die mit Kursen von 70 Euro wieder interessant sein könnten.
Am Donnerstag hatten die US-Börsen einen Teil ihrer Verluste nach Handelsschluss in Europa wettgemacht. Der Dow-Jones ging schließlich 0,4 Prozent tiefer aus dem Handel, nachdem er zeitweise rund ein Prozent im Minus gelegen hatte. Der S&P500 gab 0,3 Prozent nach, der Nasdaq-Composite sank um 0,4 Prozent.
Der Nikkei-Index in Tokio pendelte am Freitag kurz vor Handelsschluss um sein Vortagsniveau. Der Shanghai-Composite verlor 1,6 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ/rts