Fed schlägt nicht durch Dax auf Richtungssuche
22.09.2010, 08:40 Uhr
Wer setzt sich heute durch?
(Foto: AP)
Händler rechnen zur Wochenmitte mit einem verhaltenen Start im Dax. Die mit Spannung erwarteten Aussagen der US-Notenbank hätten genau den Erwartungen entsprochen und damit keine weitere Tragweite.
Der deutsche Aktienmarkt dürfte etwas fester in den Handel starten. Gegen 8.11 Uhr MESZ wird der Dax mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 6.294 Punkte errechnet. Die mit Spannung erwarteten Aussagen der US-Notenbank Fed am Dienstagabend hätten den Erwartungen der Marktteilnehmer entsprochen, meint ein Händler. "Der Markt bleibt damit weiter auf Richtungssuche". Der Dax dürfte sich in einer breiten Handelsspanne zwischen 6.200 und 6.330 Punkten bewegen.
Die US-Notenbank Fed hat weitere geldpolitische Maßnahmen in Aussicht gestellt, sollte sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten eintrüben. Auf der einen Seite stelle die US-Notenbank weitere Hilfen in Form zusätzlicher Liquidität in Aussicht, andererseits bedeute das allerdings auch, dass es in der Wirtschaft nicht rund laufe, meint ein Händler. Während die Reaktion auf die Fed-Aussagen an den US-Aktienmärkten verhalten ausfiel, zeigt sich der Dollar schwach. Der Euro stieg auf ein neues Sechs-Wochen-Hoch zum Dollar.
Bei den Konjunkturdaten sind in Europa das Protokoll der Bank of England, die EU-Auftragseingänge und das EU-Verbrauchervertrauen von Interesse. Das Geschäftsklima Belgiens wird daneben als Vorlaufindikator für den ifo-Index erwartet. In den USA steht vor allem der FHFA-Hauspreis-Index im Blick. "Der Markt wird genau hinschauen, ob sich auch hier eine Besserung abzeichnet, wie bei den US-Neubauten am Vortag", so ein anderer Händler. Dann dürften sich die Märkte deutlich erholen. Am Abend steht dann eine Rede von US-Finanzminister Timothy Geithner an.
Bei den Einzelwerten dürften Anleger auf Deutsche Bank schauen. Händler rechnen mit einer Erholung der Aktie. "Die massiven Verkäufe in der Schlussauktion gestern dürften nur von Leuten gekommen sein, die keine Bezugsrechte wollen", sagt ein Händler. In der Schlussauktion seien rund 12 Mio. Aktien verkauft worden, was das Papier um rund 4,5 Prozent nach unten drückte. Das vorbörsliche Minus von rund sechs Prozent sei nur rechnerisch und entspreche in etwa dem Wert des Bezugsrechts.
Siemens stehen mit einer Abschreibung auf ihre Medizintechnik-Sparte im Blick. Der Konzern plant eine Wertberichtigung in Höhe von bis zu 1,4 Mrd. Euro. "Eine Abschreibung ist erwartet worden, wenn auch Unklarheit über die Höhe geherrscht hatte", meint ein Händler. "Wichtig ist, dass Jahresprognose davon nicht berührt ist", sagt ein weiterer Händler. Siemens notieren vorbörslich ein Prozent leichter.
Quelle: ntv.de, DJ