Dank Bratislava Dax dürfte im Minus starten
12.10.2011, 08:05 UhrDie im slowakischen Parlament durchgefallene Reform des Euro-Rettungsfonds EFSF und der von Alcoa vermasselte Start in die US-Berichtssaison dürften den deutschen Aktienmarkt leichter in den Mittwoch starten lassen. Um 8.00 Uhr wird der Dax mit 5.826 Punkten indiziert, einem Minus von 0,6 Prozent gegenüber dem Xetra-Schluss vom Dienstag.
Die Impulse von der Notenbank- und Konjunkturseite dürften zur Wochenmitte verhalten ausfallen, erst nach Handelsschluss hierzulande wird die Federal Reserve das Protokoll ihrer geldpolitischen Beratungen vom 20. und 21. September vorlegen. Seinerzeit beschlossen die Währungshüter um Chairman Ben Bernanke die "Operation Twist", in deren Rahmen sie bis Ende Juni 2012 Anleihen aus ihrem Portfolio mit einem Wert von 400 Mrd. US-Dollar in längere Restlaufzeiten umschichten wollen. Dies soll die Renditen am langen Ende drücken und die Kreditvergabe ankurbeln.
Allerdings votierten mit Richard W. Fisher, Narayana Kocherlakota und Charles I. Plosser seinerzeit gleich drei Mitglieder des Offenmarktausschusses gegen zusätzliche Maßnahmen zur Ankurbelung der US-Konjunktur. Daher dürfte es spannend sein, wie die Diskussion unter den US-Notenbankern verlaufen ist. Auf der Unternehmensseite wird die Lufthansa ihre Verkehrszahlen für den September vorlegen. Erst vor wenigen Wochen hat die Fluggesellschaft ihr Gewinnziel für das laufende Jahr kassiert.
Für vorbörslich schlechte Stimmung sorgen vor allem die Zahlen von Alcoa. Der vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geleitete Aluminiumverhütter hat im dritten Quartal zwar die Umsatzerwartungen des Markts erfüllt, auf der Ergebnisseite aber die Konsensprognose deutlich verfehlt. Grund waren stark nachgebende Aluminiumpreise.
Noch dazu hat am Dienstag das slowakische Parlament gegen die Ausweitung des Volumens und der Befugnisse des Euro-Rettungsfonds EFSF gestimmt. Von 124 anwesenden Abgeordneten stimmten nur 55 für die Reform, neun Parlamentarier stimmten dagegen, 60 enthielten sich. Die Opposition kündigte jedoch an, bei einer Wiederholung der Abstimmung für die Erweiterung stimmen zu wollen, forderte für diesen Fall aber vorgezogene Neuwahlen.
Im frühen Frankfurter Geschäft geben vor allem die Finanzwerte überdurchschnittlich nach, Deutsche Bank verbilligen sich um 1,2 Prozent, für Commerzbank geht es um 2,0 Prozent nach unten. Mit HeidelbergCement (-1,8 Prozent) und Daimler (-1,9 Prozent) fallen darüber hinaus auch konjunktursensitive Titel deutlicher zurück. Phoenix Solar brechen nach der Gewinnwarnung vom Vorabend um 17,4 Prozent ein. Im Sog geben SMA Solar um 2,6 Prozent nach, SolarWorld um 2,5 Prozent und Q-Cells um 2,3 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ