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Alle Augen auf Griechenland Dax fester erwartet

Händler rechnen mit steigenden Kursen am deutschen Aktienmarkt. Im Blick steht neben der Quartalsberichtssaison die Entwicklung in Griechenland. Bi- oder multilaterale Hilfen könnten die Risikobereitschaft der Anleger erhöhen, was positiv für die Aktienmärkte wäre. Längerfristig könnten die Hilfen den Euro schwächen, das wiederum wäre günstig für die Gewinne der exportorientierten deutschen Unternehmen.

Finanzielle Hilfeleistungen für Griechenland könnten die Risikobereitschaft der Anleger steigern.

Finanzielle Hilfeleistungen für Griechenland könnten die Risikobereitschaft der Anleger steigern.

(Foto: REUTERS)

Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Stand Dax lag am Morgen bei 5.564,07 Punkten und damit um 0,50 Prozent über dem Xetra-Schluss vom Vortag. Da hatten bereits Hoffnungen auf EU-Hilfe für Griechenland den Leitindex um 0,69 Prozent angetrieben. Ein Händler machte unter anderem die Aussicht auf anhaltend niedrige Leitzinsen weltweit für die verbesserte Stimmung verantwortlich.

Dem Vorsitzenden der europäischen Sozialisten Poul Nyrup Rasmussen zufolge haben sich die sozialistischen Regierungschefs bei einem Treffen am Mittwochabend bereits auf eine emeinsame Aktion der Euro-Länder zur Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott verständigt. Die 16 Länder der Eurozone sollten Athen gemeinsam Kredite gewähren - ohne Alleingänge einzelner Staaten und ohne Geld vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Einige Euro-Mitglieder hatten Deutschland - als Europas größte Volkswirtschaft - zu rascher Hilfe gedrängt. Die Bundesregierung lehnt bilaterale Maßnahmen aber ab.

Die Vorgabe von der Wall Street ist ebenfalls freundlich: Der Dow Jones hatte am Mittwoch nach schwankendem Handelsverlauf zwar leicht im Minus aber über 10.000 Punkten geschlossen. Der Future auf den US-Leitindex gewann seit dem Xetra-Schluss am Vortag aber 0,33 Prozent. In Tokio blieben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen. Am Nachmittag dürften die US-Einzelhandelsumsätze neue Impulse geben.

Die Berichtssaison setzt sich vor allem im MDax fort. Dabei werteten Händler die Zahlen von Europas größter Kupferhütte Aurubis als "besser als erwartet". Bis auf den Umsatz, der genau im Rahmen liege, hätten alle anderen Kennziffern die Erwartungen übertroffen, erklärte ein Börsianer. Zudem sehe Aurubis eine deutliche operative Verbesserung im laufenden Jahr und sogar eine anziehende Kupfernachfrage. Die Aktien sprangen vorbörslich um über 3,0 Prozent an.

Vergleichbare Kursgewinne verzeichneten Papiere von Rhön-Klinikum. Der fränkische Krankenhaus-Betreiber traf mit seinen Zahlen laut einem ersten Händlerkommentar die Erwartungen. In dem insgesamt freundliche erwarteten Gesamtmarkt erwartet er aber eine positive Kursentwicklung. Gildemeister gewannen nach guten Zahlen etwa 1,50 Prozent. Am Vortag nach Eckdaten bereits deutlich gefragte Papiere von Bilfinger Berger legten nach Details und Ausblick ebenfalls weiter zu.

Auch zuletzt wieder deutlich erholte Finanzwerte wie Deutsche Bank und Commerzbank sollten Börsianer auf der Beobachtungsliste behalten. Der Schweizer Konkurrent Credit Suisse hat Zahlen für 2009 vorgelegt und mitgeteilt, gut ins erste Quartal 2010 gestartet zu sein. 2009 verdiente die Bank fast so viel wie im Jahr 2007, also vor dem Ausbruch der Finanzkrise. Insgesamt dürfte aber gerade im Finanzsektor das Thema Griechenland ohnehin der bestimmendere Faktor sein.

Gegen den Trend leicht im Minus lagen Lufthansa-Aktien. Händler verwiesen hier auf Zahlen des Konkurrenten Air France-KLM. Der Vorsteuerverlust des französisch-niederländischen Konzerns sei im dritten Quartal höher als erwartet ausgefallen, hieß es.

Quelle: ntv.de, dpa

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