Importe

Warten auf die EZB und Obama Dax hält sich zurück

Der Dax wird wohl kaum verändert in den Tag starten. Für Gesprächsstoff sorgen am Morgen vor allem die Europäische Zentralbank und US-Präsident Barack Obama.

RTR2QUWM.jpg

(Foto: REUTERS)

Vorbörslich zeichnet sich eine wenig veränderte Eröffnung am Frankfurter Aktienmarkt ab. Am Morgen wird der Leitindex Dax mit 5423 Punkten indiziert, das ist ein Plus von 17 Punkten im Vergleich zum Schlusskurs am Mittwoch. Am Vortag hatte der Dax vier Prozent auf 5405 Punkte zugelegt. "Der Markt wartet auf die Europäische Zentralbank", so ein Händler. Die EZB wird die Märkte wohl nach ihrer Ratssitzung in Frankfurt auf eine längere Zinspause einstimmen. Darauf deuten nicht nur wachsende Rezessionssorgen und die anhaltende Schuldenkrise hin, sondern auch der nachlassende Preisdruck. "Das Projekt Zinsnormalisierung liegt auf Eis - vermutlich für lange Zeit", sagt Helaba-Ökonom Ulf Krauss.

Dass die EZB nach zuletzt zwei Zinserhöhungen auf nun 1,5 Prozent die Rolle rückwärts einlegt und die Zinsschraube wieder lockert, glauben nur wenige Beobachter. "Im Euroraum deutet sich eine Zinspause an - nicht mehr", sagt Michael Schubert von der Commerzbank. Zumal der Preisdruck zuletzt infolge sinkender Ölpreise zwar nachließ, die Inflation mit 2,5 Prozent aber weit über dem Zielwert der Währungshüter bleibt. Die EZB sieht Preisstabilität bei einer Jahresteuerung knapp unter 2 Prozent.

Dennoch wird die Notenbank im Krisenmodus bleiben. Es gilt als sicher, dass sich die Währungshüter die Option offenhalten, weitere Staatsanleihen klammer Euro-Länder zu kaufen.

Die Vorgaben von Wall Street indizierten zwar noch ein wenig Aufwärtspotenzial, allerdings seien die asiatischen Börsen deutlich von ihren Tageshochs zurückgekommen, zum Teil notierten sie sogar mit deutlicheren Abschlägen, heißt es von Marktteilnehmern. Als belastend erweisen sich hier deutlich unter den Erwartungen gebliebene Maschinenbauaufträge aus Japan sowie ein enttäuschender australischer Arbeitsmarktbericht.

Im Fokus steht auch US-Präsident Barack Obama. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit von mehr als neun Prozent wird Obama US-Medien zufolge im Kongress ein Hunderte Milliarden Dollar schweres Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft ankündigen. Kern des Vorhabens seien Steuererleichterungen für die Mittelschicht. Auch soll es um Ausgaben für Infrastruktur aus dem Bundeshaushalt sowie direkte Hilfen an US-Staaten gehen, beispielsweise um Entlassungen von Lehrern zu verhindern.

Impulse könnten vor diesem Hintergrund auch von den wöchentlichen US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe am Nachmittag kommen.

Der Beigebook genannte Konjunkturbericht der Fed vom Vorabend hat derweil das Bild einer nur schwachen Erholung der US-Wirtschaft bestätigt. In einigen Regionen hat sich die Wirtschaftsaktivität sogar abgeschwächt. Nach Börsenschluss in Europa wird sich Fed-Chairman Ben Bernanke zu den Konjunkturaussichten in einer Rede in Minneapolis äußern.

Technisch unterstützt gilt der Dax auf Tagessicht bei 5288 Punkten, bei 5523 Zählern liegt ein Widerstand.

Quelle: ntv.de, jga/DJ/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen