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Sind 7500 Punkte nicht zu halten? Dax im Minus erwartet

Nach der starken Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen trübt sich die Stimmung am deutschen Aktienmarkt zusehends ein. Zum Auftakt am Mittwoch rechnen Beobachter mit fortgesetzten Gewinnmitnahmen. Am Vortag war der deutsche Leitindex hauchdünn über der Marke von 7500 Punkten aus dem Handel gegangen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Schwache Vorgaben aus Asien und Amerika dürften am Mittwoch für Zurückhaltung unter den Dax-Anlegern sorgen. Banken und Broker sehen den deutschen Leitindex unter seinem Vortagesschluss von 7500 Zählern. Gewinnmitnahmen hatten die jüngste Dax-Rally am Dienstag beendet und den Index 0,4 Prozent schwächer schließen lassen.

Die US-Börsen waren am Dienstag von sinkenden Rohstoffpreisen belastet worden. Sie bauten ihre Verluste nach Handelsschluss in Europa zum Teil leicht aus: Der S&P-500 verlor 0,3 Prozent, der Nasdaq-Composite 0,8 Prozent. Der Dow-Jones-Index ging nahezu unverändert aus dem Handel.

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Deutlich im Minus lag am Mittwoch der Shanghai-Index in China, er gab 1,2 Prozent nach. Die Börse in Tokio ist wegen mehrerer Feiertage bis Donnerstag geschlossen.

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Am deutschen Aktienmarkt lassen sich am Mittwoch erneut zahlreiche Unternehmen aus der ersten und zweiten Börsenliga in ihre Bücher schauen. Darunter finden sich große Namen wie Siemens, BMW, Linde und Fresenius. Der Versicherungskonzern Allianz lädt seine Aktionäre zur Hauptversammlung. Die Aktien von Lufthansa und Volkswagen werden am Donnerstag mit Dividendenabschlägen gehandelt.

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Von guten Zahlen sprachen Händler mit Blick auf BMW: "Der Umsatz hat stark vom neuen 5er profitiert", meinte ein Aktienhändler. Auch die Profitabilität sehe gut aus. "Die Zahlen sind substanziell besser als die Zahlen von Daimler", erklärte ein anderer Martteilnehmer. Ein erneuter Anlauf Richtung 65 Euro sei möglich.

Nach dem starken Ergebnis aus dem ersten Quartal bezeichneten Händler die Aktien von Linde weiterhin als "Outperformer". "Die Zahlen sind deutlich besser ausgefallen als erwartet", sagte ein Händler. Die Jahresprognose habe Linde zwar nur bestätigt, "das scheint aber konservativ zu sein, die Prognose dürfte übertroffen werden", erklärte der Marktteilnehmer.

Bei Wacker Chemie rechneten Händler mit leicht steigenden Kursen: Die Quartalszahlen lägen zwar über den Erwartungen, vor allem wegen eines guten Geschäfts mit Polysilicon und Siltronic, hieß es. Das Chemiegeschäft liege dagegen im Rahmen der Erwartungen. Der neue Ausblick bleibe im oberen Bereich der Erwartungen.

Eine gesenkte Ergebnisprognose belastete Wincor Nixdorf im vorbörslichen Handel. Im Geschäft von Lang & Schwarz lagen die Aktien des Automaten-Herstellers 5,7 Prozent unter dem Dienstagsschluss von 54,67 Euro. Analysten dürften in ihren Wincor-Bewertungen nun wohl vorsichtiger werden, sagte ein Börsianer.

Ein deutliches Umsatzplus verlieh Dialog Semiconductor vorbörslich Rückenwind. Die Aktien des Chipentwicklers verteuerten sich im frühen Geschäft von Lang & Schwarz gegenüber ihrem Schlusskurs von 14,04 Euro um 4,2 Prozent und waren damit größter TecDax-Gewinner. "Mit den Zahlen hat Dialog die hohen Erwartungen erfüllt", sagte ein Händler.

Schwäche im Solar-Markt?

Im TecDax wird zur Wochenmitte ein Teil der Aufmerksamkeit auf den Solar-Aktien liegen: In den USA waren am Vorabend die Titel von First Solar im nachbörslichen Handel stark unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen Geschäftszahlen zum ersten Quartal veröffentlicht hatte. Der Hersteller von Solarzellen meldete einen Gewinneinbruch um 33 Prozent, schnitt damit aber immer noch besser ab als von Analysten befürchtet. Das Quartalsergebnis je Aktie sank auf 1,33 Dollar von 2,00 Dollar im Vorjahr. Analysten hatten mit einem Ergebnis je Aktie von 1,16 Dollar gerechnet. Ursächlich für den Gewinnrückgang waren niedrigere Verkaufspreise, höhere Kosten und ein schwächerer europäischer Solarmarkt. Gleichwohl bekräftigte First Solar den Ausblick auf das Geschäftsjahr. Die Aktien fielen zeitweise um mehr als 8 Prozent.

Neue Hinweise auf den Zustand der US-Konjunktur liefern der ADP-Arbeitsmarktbericht (14.15 Uhr) sowie der ISM-Service-Index (16:00 Uhr).

Quelle: ntv.de, rts

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