Wachstum gibt Impuls Dax leicht im Plus erwartet
13.11.2009, 08:30 UhrTrotz leicht negativer Vorgaben dürfte der Dax am Freitag leicht höher in den letzten Handelstag der Woche starten. Der X-Dax, der auf Basis des Dax-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex anzeigt, notiert rund eine halbe Stunde vor Handelsstart in Frankfurt bei 5668 Punkten. Das entspricht einem Plus von 0,1 Prozent zum Dax-Xetra-Schluss vom Vortag.
Trotz des sich abzeichnenden leichten Aufschlags äußern sich Händler zurückhaltend. Sie verweisen zum einen auf die Abschläge an Wall Street und die eher zur Schwäche neigenden Notierungen in Asien. Auch seien weder "weder der Ausblick von Macy`s noch die hohen US-Öllagerbestände Anlass für Konjunkturoptimismus", meint ein Händler. Der Dollar habe daneben sich erholt und die Rohstoffpreise fielen, das könnte auch an den Aktienmärkten für nachgebende Kurse sorgen. In den vergangenen Wochen war eine sehr hohe Korrelation zwischen einem steigenden Dax und einem höheren Euro zu beobachten.
Als "wenig hilfreich" bezeichnen Händler zudem die Zahlen zum deutschen BIP für das dritte Quartal. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, stieg dieses in realer Rechnung und saisonbereinigt um 0,7 Prozent zum Vorquartal. Volkswirte hatten im Schnitt eine um 0,8 Prozent höhere Wirtschaftsleistung vorhergesagt. Am Nachmittag könnten dann US-Zahlen wie das Michigan-Verbrauchervertrauen für Impulse sorgen.
Aus technischer Sicht habe der Dax-Future an der 5.730er Marke einen Reversal-Ansatz ausgebildet, so ein technischer Analyst. Damit bleibe der Bereich um 5.700 Widerstand für den Dax. Unterstützt sei er bei 5.570 Punkten.
Mit Kursabschlägen bei Daimler rechnen Händler für das Geschäft am Freitag. Der Konzern stimme den Markt auf weitere Kurzarbeit auch im kommenden Jahr ein. "Damit bleibt Daimler vergleichsweise pessimistisch", so ein Händler mit Blick auf einen Bericht der "FTD". Dazu passe ins Bild, dass Konzernchef Dieter Zetsche nur mit einer langsamen Erholung des US-Marktes rechne, so der Händler.
Zu den Porsche-Zahlen heißt es, dass diese im Rahmen der Erwartungen liegen. "Im Markt ist ein Verlust von bis zu 5 Mrd. Euro erwartet worden", so ein Händler. 4,4 Mrd. Euro seien es nun geworden. Der Kurs werde wohl weiter am Kurs von VW hängen, erwartet er. VW gewinnen vorbörslich 0,4 Prozent, Porsche werden dagegen mit einem Abschlag von 0,8 Prozent indiziert.
Besser als erwartet sind laut Beobachtern die Zahlen von IVG ausgefallen. Die Verluste seien wesentlich stärker zurückgegangen als erwartet, so ein Händler mit Blick auf das Zahlenwerk. "Der Markt wird honorieren, dass durch den Verkauf von Assets die Refinanzierung erfolgreich abgeschlossen ist", sagt Heino Ruland von Ruland Research. IVG ziehen vor Eröffnung 6 Prozent an.
Negativ beurteilen Marktteilnehmer die Ergebnisse von Bauer. Umsatz und EBIT lägen unter den Erwartungen. Zwar habe Bauer den Ausblick bekräftigt. "Die Ziele dürften nun aber schwieriger zu erreichen sein", so ein Marktteilnehmer. Außerdem sei der Ausblick für den Maschinenbau auf das vierte Quartal schwach. Bauer verlieren 0,7 Prozent.
Die gute Cash-Position könnte laut Marktteilnehmern Klöckner & Co stützen. "Die Bilanz-Qualität verbessert sich", so ein Marktteilnehmer. Klöckner hat die Schulden abgebaut und weist nun 139 Mio Netto-Cash aus. Die Ertragskennziffern seien allerdings schwächer als erwartet. Auch der Ausblick für dieses Jahr klinge nicht optimistisch, so der Marktteilnehmer, der meint, insgesamt hielten sich Licht und Schatten die Waage, der Kurs könnte also mit dem Markt laufen. Vorbörslich verliert die Aktie allerdings 2,3 Prozent.
Von schwachen Drittquartalszahlen und einem ebenso schwachen Ausblick spricht ein Händler mit Blick auf Medigene. "Die Gesamterlöse liegen im dritten Quartal am unteren Rand der Analystenschätzungen, das Nachsteuerergebnis sogar unter dem unteren Rand der Prognosen." Die Aktie gibt um 1,3 Prozent nach.
Quelle: ntv.de, rts