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Die Hexen tanzen Dax schwächer gesehen

Der Dax wird zum großen Verfall an den Terminmärkten wohl mit Abschlägen in den Handel starten. Außerdem dürfte die griechische Schuldenkrise viele Anleger auch am Freitag weiter in Atem halten.

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(Foto: Reuters)

Der Frankfurter Aktienmarkt steht vor einem schwachen Handelsauftakt. Banken und Broker sehen den Leitindex Dax unter seinem Vortagesschluss von 7110 Punkten, als er dank eines fulminanten Endspurts die Abschläge eingrenzen konnte und 0,1 Prozent schwächer aus dem Handel ging. Für Gesprächsstoff dürfte auch Griechenland sorgen. Am Morgen will Ministerpräsident Giorgos Papandreou seine neue Regierungsmannschaft vorstellen.

Börsianer rechnen mit einem volatilen Handelstag. "Angesichts der dünnen Nachrichtenlage und dem großen Verfalltag an der Eurex dürfte es viele Sonderbewegungen geben", sagt ein Händler. Die Vorlagen aus den USA und Asien seien leicht positiv, zudem habe der Dax-Futures am Vorabend an einer wichtigen Unterstützung nach oben gedreht. Der Markt scheine nach unten daher gut abgesichert.

Als etwas belastend werten Händler aber die zunehmende Zahl von Gewinnwarnungen, so von RIM und Celesio. Dazu kommen negative Aussagen zum Geschäftsverlauf bei Carrefour.

Athen im Blick

Im Fokus steht weiter die Lage in Griechenland. Über die Reaktion des Euro könnten auch die Aktienmärkte beeinflusst werden. Die Gemeinschaftswährung war in Asien am Widerstand 1,42 US-Dollar gescheitert. Das breite Medienecho der Griechenland-Krise, vor allem in den USA, mache Anleger sehr sensibel gegenüber diesem Thema. "Das Thema Griechenland wird immer internationalisierter und damit belastend selbst für Branchen, die gar nichts damit zu tun haben", sagt ein Händler.

Passend dazu hatte Ex-US-Notenbankpräsident Alan Greenspan eine Pleite Griechenlands als "nahezu unausweichlich" bezeichnet. Bereits am Vortag hatte die Chefin des US-Einlagensicherungsfonds vor der Stabilität des EU-Bankensystems gewarnt. Auch das am Morgen veröffentlichte Protokoll der Bank of Japan (BoJ) zitiert warnende Stimmen, "die EU-Schuldenprobleme werden sorgfältig beobachtet". Die Pressekonferenz des Treffens von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsidenten Nicolas Sarkozy am Mittag dürfte daher im Fokus stehen. Das Treffen dient der Vorbereitung des EU-Treffens zu Griechenland.

Am Nachmittag stehen dann der Index der Uni Michigan zum US-Verbrauchervertrauen im Blick, sowie die US-Frühindikatoren. Händler hoffen trotz des Verfalltages, dass die 7000er-Marke im Dax nicht unterschritten wird. Auf Tagessicht sei der Dax bei 7030 Punkten technisch unterstützt, bei 7190 Punkten liege ein Widerstand.

Klage gegen Bayer

Eine Sammelklage in den USA gegen Bayer belastet den Kurs der Aktie. Das Oberste Bundesgericht der USA hatte die Vorbereitung einer Sammelklage erlaubt, sie steht im Zusammenhang mit dem Cholesterinsenker Lipobay. Die Aktie verliert vorbörslich 1,2 Prozent.

Eine Gewinnwarnung von Celesio vom Vorabend lässt die Aktie im vorbörslichen Handel um 2,9 Prozent nachgeben.

Zum Wochenende wird die Gewichtung der 30 Dax-Titel im Leitindex neu festgelegt. Als Profiteure sehen Beobachter Commerzbank und Siemens, deren Gewichtung wohl zunehmen wird. "Beide Titel dürften davon profitieren", prognostiziert ein Händler.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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