Gewinne in die Tasche Dax tiefer gesehen
08.11.2010, 08:10 UhrZum Auftakt der neuen Börsenwoche werden einige Anleger nach Einschätzung von Börsianern Gewinne mitnehmen. Am Freitag hatte der Dax 0,3 Prozent höher bei 6754,20 Punkten geschlossen.
Mit leichten Verlusten am deutschen Aktienmarkt rechnen Händler am Montag zur Handelseröffnung. "Der Markt ist überkauft und reif für eine Korrektur", meint ein Händler. Anlass könnte der Euro sein, der wieder unter 1,40 US-Dollar gefallen ist. "Der Aktienmarkt läuft derzeit parallel zum Euro/Dollar, der Rückfall des Euro unter 1,40 US-Dollar spricht für einen verhaltenen Start in die Woche", sagt der Händler. Der Dax wird eine knappe Stunde vor Handelsauftakt mit 6750 Punkten 0,1 Prozent oder 4 Punkte schwächer als am Freitagabend gesehen.
Allerdings sei das Abwärtsrisiko begrenzt. "Unabhängig von technisch weiterhin notwendigen und zu erwartenden Verschnaufpausen in der aufwärts gerichteten Bewegung stellt somit eine antizyklische Positionierung am Markt ein erhöhtes Risiko dar", stellen die technischen Analysten der DZ Bank fest. Sie sehen im Bereich des Ausbruchsniveaus um 6.670 Punkte eine erste Unterstützung. Ein erster Widerstand liege bei 7.050.
Grundsätzlich sei die Marktverfassung positiv, wie die zahlreichen Quartalszahlen im weiteren Verlauf der Woche belegen dürften, heißt es von anderer Seite. Niedrigere Kurse dürften folglich zum Einstieg genutzt werden. Mit einem sich erholenden Euro dürften auch die Aktien zulegen. Da die Agenda am Montag noch übersichtlich sei, könnten Anleger sich zurückhalten, was für geringe Umsätze spreche.
Konjunkturdaten, die den Markt bereichern könnten, sind nicht angekündigt. Auch im weiteren Wochenverlauf stehen nach den hochkarätigen Zahlen der Vorwoche lediglich zweitrangige Daten an.
Commerzbank geben nach ihrem Quartalsbericht vorbörslich um 1,4 Prozent nach. "Die Kennziffern, die unter den Prognosen liegen, überwiegen", meint ein Marktteilnehmer. Da es aber auch positive Überraschungen gebe, dürfte sich "unter dem Strich nicht allzu viel bewegen". Die Aktie werde wohl in die Spanne von 6,00 bis 6,60 Euro zurückfallen.
Eon steigen dagegen um 0,8 Prozent. Der Spiegel schreibt, ohne rigide Gegenmaßnahmen könnte der Vorsteuergewinn in den kommenden drei Jahren um bis zu 30% fallen. Sollte Eon den drohenden Rückgang zum Anlass für einschneidende Maßnahmen nehmen, könnte dies sogar gut ankommen, so ein Händler. Dass der Versorger sich laut "Sunday Times" in fortgeschrittenen Gesprächen über den Verkauf seines Stromnetzes in Großbritannien an ein Konsortium ausländischer Anleger befinde, sei zwar nicht neu, doch wäre Preis um die 3,5 Mrd. Pfund sehr günstig.
Siemens legen vorbörslich um 0,5 Prozent zu. Wie die "Financial Times" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, soll die Dividende um mehr als 13 Prozent steigen und gegen Ende der Woche verkündet werden. Zudem werde Vorstandsvorsitzender Peter Löscher neue Wachstumsziele vorstellen. Eine Erhöhung der Dividende durch Siemens bezeichnen Marktteilnehmer allerdings als wenig überraschend, sollte ein entsprechender Zeitungsbericht zutreffen.
Quelle: ntv.de, DJ