Erleichterung in Frankfurt Dax vor festem Start
01.08.2011, 07:50 UhrIm Handel stellt man sich zu Wochenbeginn auf eine Erleichterungsrally ein, nachdem sich führende Demokraten und Republikaner auf einen Kompromiss im US-Schuldenstreit geeinigt haben.
Der Kompromiss im US-Schuldenstreit dürfte am deutschen Aktienmarkt für einen positiven Start in die neue Handelswoche sorgen. Das Gezerre hatte in der Vorwoche die Aktienmärkte weltweit belastet. Führende Demokraten und Republikaner haben sich auf Einsparungen von mindestens 2,4 Billionen Dollar geeinigt. Im Gegenzug soll die Schuldengrenze in zwei Schritten angehoben werden.
Der Kompromiss dürfte die Märkte erst einmal kräftiger anschieben, meinte ein Börsianer. Allerdings gebe es noch Unsicherheiten. Der Plan müsse von beiden Häusern des Kongresses noch gebilligt werden. Dabei dürfte die Zustimmung im Repräsentantenhaus schwieriger zu erreichen sein.
Daneben verweist ein anderer Händler auch auf die sehr schwachen BIP-Zahlen aus den USA vom vergangenen Freitag. Diese seien im Zusammenhang mit dem Schuldenstreit in den USA nur am Rande von den Anlegern zur Kenntnis genommen worden. Das könnte sich ändern.
"Fraglich ist, ob das Sparprogramm das weiterhin schleppende Wirtschaftswachstum in den USA nicht ganz abwürgt", ergänzte ein Kollege. Die US-Wirtschaftsdaten hätten belegt, dass nur marginale Wachstumsraten erzielt würden. "Die Unternehmen sind zwar in der Lage, Gewinne zu erwirtschaften, diese werden allerdings durch Kosteneinsparungen erzielt", heißt es weiter. Zum einen seien die Kostenschrauben bereits stark angedreht, zum anderen generierten Einsparungen in den seltensten Fällen Arbeitsplätze. Und die Zahl der Arbeitslosen verharre in den USA weiterhin auf einem hohen Niveau.
Wenig Unterstützung für den Markt komme von der laufenden Berichtssaison, die in Europa bislang enttäuschend verlaufe und nicht an die Qualität in den USA anknüpfen könne. So gesehen sei es nicht auszuschließen, dass einige Anleger die Stärke am Gesamtmarkt zum Abbau von Positionen nutzen könnten.
Positiv sei immerhin, dass der offizielle chinesische Einkaufsmanager etwas besser als erwartet ausgefallen ist und die Sorge der Anleger vor einer harten Landung in China dämpfen könnte.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa