Trübe Stimmung Dax vor schwachem Start
23.11.2011, 09:00 UhrDie europäische Schuldenkrise und schwache Konjunkturdaten dürften den Dax mit Abschlägen in den Handel starten lassen.
Der Frankfurter Aktienmarkt steht vor einem schwachen Handelsbeginn. Banken und Broker sehen den Leitindex gut 70 Punkte unter seinem Vortagesschluss von 5537 Zählern, als er bereits 1,2 Prozent schwächer geschlossen hatte.
Sorgen bereitet vielen Anlegern neben der europäischen Schuldenkrise zunehmend Chinas Industrie. Im November schrumpften die Geschäfte des Sektors so stark wie seit März 2009 nicht mehr, wie aus dem Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC hervorging. "Das schürt die Angst, dass nun auch der bisherige Wachstumsmotor China in die Rezession abgleiten wird", sagt ein Händler. Die hohen Renditen für spanische Anleihen sowie enttäuschend ausgefallene US-Wachstumszahlen trüben die Stimmung ebenfalls.
Für Gesprächsstoff sorgen auch französische Staatsanleihen. "Berichte über Probleme bei der Rettung der belgischen Dexia schüren die Angst, dass Frankreich einspringen müsste", sagt ein Händler. Sollte Belgien nicht in der Lage sein, seinen Anteil am Rettungspaket der Bank zu stemmen, dürfte sich der französische Anteil erhöhen.
"Damit wird gleich wieder die Diskussion über das französische AAA-Rating wegen der erhöhten Gesamtverschuldung hochkochen - damit droht ein Dominoeffekt", sagt ein anderer Händler. Die Renditen von Frankreichs Anleihen könnten damit deutlich anziehen, dies würde auch die Aktienmärkte kräftig belasten.
Im frühen Frankfurter Geschäft stehen vor allem die Zykliker am deutschen Aktienmarkt unter Druck. MAN verlieren 1,7 Prozent, Siemens 1,4 Prozent. Für Gildemeister geht es in der zweiten Reihe um 3,1 Prozent nach unten, Klöckner & Co verbilligen sich um 2,1 Prozent.
Auch Finanzwerte verlieren überdurchschnittlich, Deutsche Bank geben um 1,7 Prozent nach.
Quelle: ntv.de, rts