Miese Vorgaben Dax vor schwachem Start
05.02.2010, 08:45 UhrAm deutschen Aktienmarkt dürften sich die Kursverluste des Vortags - wenn auch in abgeschwächter Form - zum Wochenausklang fortsetzen. So haben die Indizes an Wall Street am Donnerstag nach Xetra-Schluss noch weiter nachgegeben, auch deutlich im Minus notierenden asiatischen Börsen machen - wenngleich sie lediglich die Vorgaben der US-Aktienmärkte einpreisen - kaum Mut.
Vorbörslich wird der Dax bei 5525 Punkten um 8 Punkte leichter indiziert nach einem Schluss von 5533 Zählern am Donnerstag. "Zur Eröffnung könnten wir angesichts der schlechten Stimmung durchaus unter die Marke von 5500 Punkten fallen", warnt ein Händler.
Charttechnisch müssten sich Anleger auf weitere Turbulenzen einstellen, heißt es von Staud Reasearch. Was angesichts der neuen Korrekturtiefs des Vortags und mangelnder Entspannungssignale bleibe, sei der Verweis auf die nächsten markanten Unterstützungen bei 5300 respektive 5160 Punkten. Am Freitag lägen die besseren Karten ganz klar auf Seiten der zurückgekehrten Bären.
Für neue Impulse wird am Nachmittag der mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht für Januar sorgen. Volkswirte erwarten, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft auf dem Niveau des Vormonats stagniert hat. Damit würde sich der Trend der vergangenen Monate einer Verlangsamung des Stellenabbaus fortsetzen, der Dezember, als überraschend 85.000 Jobs verloren gingen, wäre dann lediglich ein Ausreißer gewesen.
Ökonomen weisen gleichzeitig allerdings darauf hin, dass die offizielle US-Arbeitsmarktstatistik gerade an Wendepunkten der Beschäftigungslage sehr volatil ist. Ein Plus oder ein Minus von 10.000 Jobs solle daher nicht als Überraschung in der einen oder anderen Richtung gewertet werden.
Bankenaktien, die größten Verlierer am Donnerstag, zeigen sich vorbörslich kaum verändert. Deutsche Telekom gewinnen dagegen rund 1 Prozent. Auf positive Resonanz trifft im Handel ein Bericht des "Wall Street Journal", dem zufolge die Deutsche Telekom einen Börsengang ihrer US-Mobilfunktochter T-Mobile USA vorbereitet. "Aus eigener Kraft wird T-Mobile USA es nicht schaffen, zur Nummer zwei zu werden. Daher muss sich das Management eine Lösung für diesen Problemfall ausdenken", sagt ein Marktteilnehmer. Vor diesem Hintergrund sei ein "gut gemachter" Börsengang ein für die Aktionäre sicher positiver Schritt.
Nach dem Wettbewerber Scania am Donnerstag hat am Morgen Volvo Quartalszahlen berichtet und sieht Anzeichen einer Erholung in einigen Regionen auf Grund des Auftragseingangs. Dieser positive Ausblick könnte das Sentiment von MAN stützen, die 0,4 Prozent höher genannt werden. Software AG werden vorbörslich 2 Prozent leichter gesehen, nachdem laut Händleraussagen die Analysten der UBS die Aktie auf "Neutral" gesenkt haben.
Quelle: ntv.de, DJ