Leichte Kursverluste erwartet Dax vor schwächerem Start
15.11.2010, 09:35 UhrDer Dax dürfte nach Einschätzung von Händlern und Brokern mit leichten Kursverlusten in den Handel einsetzen. Für Impulse könnten im Handelsverlauf US-Konjunkturdaten sorgen.
Händler stellen sich zu Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt auf einen nur leichten Abgabedruck ein. Der Dax wird bei 6705 Punkten indiziert nach einem Schluss von 6735 Punkten am Freitag. Das entspricht einem Minus von 0,4 Prozent. "Aufgrund der guten Verfassung des Marktes könnten die Verluste aber schon bald wieder aufgeholt werden", heißt es im Handel. Die Vorgaben von Wall Street sind leicht negativ, in Asien entwickeln sich die Kurse uneinheitlich. Insgesamt sollte das Geschäft am Berichtstag ruhig verlaufen. Die Berichtssaison ist praktisch vorbei.
Laut Analyst Chris Weston von IG Markets dürften Themen wie etwa die Frage, ob Irland eine Finanzspritze braucht und wenn ja, wie hoch diese sein müsste, für Volatilität am Markt sorgen. Zudem stünden am Nachmittag noch US-Einzelhandelsumsätze auf der Agenda, die ebenfalls bewegen dürften. Insgesamt seien die Vorgaben etwas verhalten: Die wichtigsten US-Indizes hatten sich am Freitag mit Kursverlusten in das Wochenende verabschiedet und auch der Future auf den Dow Jones verlor seit dem Xetra-Schluss am Freitag 0,14 Prozent. In Asien zeigten sich die Märkte mit Ausnahme Tokios etwas schwächer.
Die Quartalszahlen von Rheinmetall lösten verhaltene Reaktionen aus. Diese seien zwar etwas über den Erwartungen ausgefallen, dürften aber nicht ausreichen, um neue Kursfantasie in der Aktie auszulösen, heißt es im Handel. Das gleiche gelte für den leicht angehobenen Ausblick. Möglicherweise könnten einige Anleger die Zahlen sogar zum Anlass von Gewinnmitnahmen nehmen. Analysten sehen die Aktie bei 49,88 Euro unterstützt, nach oben liegen bei den Jahreshochs um 55 Euro Widerstände.
Im Handel rechnet man zu Wochenbeginn mit deutlichen Aufschlägen bei MAN. Auslöser ist ein Bericht im "Spiegel", in dem erneut eine durch VW induzierte Fusion zwischen Scania und MAN ins Spiel gebracht wird. Auch Scania sollten von der Fusionsfantasie profitieren. Bei VW dürften die Aufschläge, falls es überhaupt dazu kommen sollte, nur moderat ausfallen. Die Aktie sei bereits zu gut gelaufen, heißt es zur Begründung.
Widersprüchliche Prognosen geben Händler am Morgen für die Kursentwicklung von K+S nachdem BHP Billiton die Übernahme von Potash abgesagt hat. "Die Bewertung wurde von dieser Phantasie aufgebläht, jetzt dürfte die Luft aus der Aktie entweichen", sagt ein Marktteilnehmer. Auch dass K+S jetzt in den Fokus der Australier rücken könnte, hält er für unwahrscheinlich.
Ein anderer Marktteilnehmer betont hingegen, dass der Kurs von K+S sehr wohl von der abgesagten Akquisition profitieren könne. Er verweist unter anderem auf einen Bericht der "FTD", dem zufolge das Unternehmen die Abschaffung der Inhaberaktien plant. "Das zeigt sehr deutlich, dass das Management sich im Fokus sieht und wissen will, wer welche Anteile hält."
Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ