Goldman und die Konsumgüter Dow im Plus erwartet
19.04.2011, 15:00 UhrNach dem Wirbel vom Vortag rechnen die Börsianer an der Wall Street mit leichten Kursgewinnen zum Auftakt. Im Vordergrund stehen die Zahlen von Texas instruments, Johnson & Johnson und vor allem Goldman Sachs. Konjunkturdaten aus dem Häusermarkt machen etwas Hoffnung.
Der US-Aktienmarkt dürfte am Dienstag mit leichten Aufschlägen eröffnen, nachdem die Quartalsberichte von Goldman Sachs und Johnson & Johnson positiv überrascht haben. Der Future auf den S&P-500-Index lag eine gute halbe Stunde vor Handelsstart 0,2 Prozent höher indiziert, für den Nasdaq-100-Future ging es ebenfalls um 0,2 Prozent aufwärts.
Konjunkturdaten lieferten vor Handelsstart neue Anhaltspunkte: Die Lage am US-Immobilienmarkt hat sich im März unerwartet stark verbessert. Die Zahl der Wohnbaubeginne stieg aufs Jahr hochgerechnet um 7,2 Prozent auf 549.000, wie das Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 540.000 gerechnet. Für Januar wurde die Zahl der Wohnbaubeginne auf 512.000 von den ursprünglich gemeldeten 479.000 revidiert.
Experten sehen in den Zahlen aber dennoch keine Trendwende am Immobilienmarkt: Verglichen mit dem Vorjahr wurde bei 13,4 Prozent weniger Häusern mit dem Bau begonnen. Immer noch sind zahlreiche Immobilien am Markt und die Firmen halten sich daher mit neuen Projekten zurück. Die Zahl der Baugenehmigungen für Eigenheime stieg um 11,2 Prozent; aufs Jahr hochgerechnet lag die Zahl der genehmigten Anträge bei 594.000 und damit deutlich höher, als von Reuters befragte Analysten erwartet hatten. Vor allem bei Mehrfamilienhäusern gab es einen deutlichen Anstieg.
Auf Unternehmensseite stand die laufende Berichtssaison im Vordergrund: Die Aktien der US-Großbank Goldman Sachs legten vorbörslich um 1,7 Prozent auf 156,40 Dollar zu. Die Investmentbank hat mit einem bereinigten Erstquartalsgewinn von 4,38 Dollar je Aktie die Analystenschätzung von 0,82 Dollar deutlich übertroffen. Ein Marktteilnehmer sah auf den ersten Blick keine große Verzerrung durch Sondereinflüsse in den Quartalszahlen. Auch die Einnahmen waren mit 11,89 Mrd. Dollar höher als erwartet. Dazu hat eine gute Entwicklung des Investmentmanagements und der Sparte Investing & Lending beigetragen.
Texas Instruments verloren vorbörslich 1,7 Prozent auf 34,21 Dollar. Die am Montagabend veröffentlichten Zahlen des Unternehmens wurden mit Enttäuschung aufgenommen. Im ersten Quartal verdiente es 0,55 Dollar je Aktie, Analysten hatten jedoch im Mittel 0,58 Dollar erwartet. Der Umsatz von 3,4 Mrd. Dollar entsprach der Konsensschätzung. Für das zweite Quartal stellte das Technologieunternehmen einen Umsatz von 3,41 Mrd. bis 3,69 Mrd. Dollar und ein Ergebnis je Aktie von 0,52 bis 0,60 Dollar in Aussicht. Analysten hatten bislang mit einem Zweitquartalsumsatz von 3,53 Mrd. Dollar und einem Ergebnis je Aktie von 0,63 Dollar gerechnet.
Johnson & Johnson legten um 2,4 Prozent auf 61,89 Dollar zu. Der Konsumgüter- und Pharmakonzern hat einen bereinigten Erstquartalsgewinn von 1,35 Dollar je Aktie bekannt gegeben, Analysten hatten im Mittel nur 1,26 Dollar erwartet. Das Management sagte, es habe großes Vertrauen in künftiges Wachstum und prognostiziert für das Geschäftsjahr einen Gewinn von 4,90 bis 5,00 Dollar je Aktie.
Apple stiegen um 0,6 Prozent auf 333,86 Dollar. Der Computerkonzern verklagt den Konkurrenten Samsung Electronics. Apple wirft den Südkoreanern vor, "Look and Feel" seines iPhones und iPads zu kopieren.
Nasdaq OMX gewannen 4,6 Prozent zu auf 28,84 Dollar und NYSE Euronext 1,9 Prozent auf 39,05 Dollar. Nasdaq und IntercontinentalExchange haben nach eigenen Angaben das Gebot für NYSE bei deren Board eingereicht. Es liege 21 Prozent über dem der Deutschen Börse.
Harley-Davidson gaben 1,4 Prozent auf 39,15 Dollar nach. Die Bruttomarge des Motorradherstellers ist im ersten Quartal auf 33,1 Prozent von 36,6 Prozent im Vorjahreszeitraum geschrumpft. Eine gute Entwicklung der Finanzsparte verhalf zu einem Anstieg des Gewinns auf 0,51 Dollar je Aktie.
Nach Börsenschluss werden Intel, IBM und Yahoo ihre Quartalszahlen veröffentlichen.
Am Montag war der US-Aktienmarkt von dem auf "negativ" gesenkten Ausblick für das Kreditrating der USA durch Standard & Poor's belastet worden. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) hatte 1,1 Prozent oder 140 Zähler auf 12.202 Punkte verloren. Der S&P-500 fiel um 1,1 Prozent oder 15 Zähler auf 1305 Punkte. Der Nasdaq-Composite verzeichnete ein Minus von 1,1 Prozent oder 29 Zähler auf 2735 Punkte.
Quelle: ntv.de, DJ/rts