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Stefan Salomon Gold hat Luft nach oben

Wenn die Aufmerksamkeit in Euphorie umschlägt, wird es brenzlig.

Wenn die Aufmerksamkeit in Euphorie umschlägt, wird es brenzlig.

(Foto: REUTERS)

Stefan Salomon

Stefan Salomon

Gold und Silber sind in Mode. Und wie jeder Modetrend an der Börse, der sich stetig nach oben bewegt, erhält auch die Aufwärtsbewegung ungeteilte Aufmerksamkeit der Medien und Anleger. Solange diese Aufmerksamkeit nicht in Euphorie umschlägt und die breiten Massen nicht anfangen, Gold zu kaufen, solange dürfte sich der Trend auch weiter aufwärts bewegen.

In der Regel finden langfristige Aufwärtstrends - immerhin bewegt sich der Goldpreis nun schon gut zehn Jahre stetig aufwärts - erst in einer ausgesprochenen Euphorie ihr Ende. Derzeit ist aber eine solche Massenstimmung nicht ersichtlich.

Charttechniker zeigen nach oben

Charttechnisch ist ebenfalls noch Aufwärtspotential ersichtlich. Der Goldpreis verläuft seit 2005 innerhalb eines bestehenden langfristigen Aufwärtstrendkanals und zusätzlich seit Ende 2008 auch innerhalb eines engeren Aufwärtstrendkanals. Die zwei oberen Begrenzungen dieser Trendkanäle stellen derzeit in ihrem Kreuzungspunkt einen Kreuzwiderstand dar.

Monatskerzen: "Seit Anfang 2010 bildet sich im Goldpreis ein ansteigender Keil."

Monatskerzen: "Seit Anfang 2010 bildet sich im Goldpreis ein ansteigender Keil."

Das maximale Kursziel stellt die obere Begrenzung des langfristigen Trendkanals dar. Mithin darf ein Kursziel von aktuell circa 1550 US-Dollar angenommen werden. Dieses Kursziel ist jedoch nicht statisch, sondern flexibel aufwärts gerichtet, da im Zeitablauf die obere Begrenzung des Trendkanals ansteigt.

Ausbruch aus Keilformation

Unterstützt wird die Aussage der obigen Trendanalyse durch die Formationsanalyse. Seit Anfang 2010 bildete sich im Goldpreis ein ansteigender Keil. Nach Ausbruch aus diesem im September konnte hier nochmals eine Longposition aufgebaut werden - das Kursziel aus der Keilformation kann ebenfalls mit circa 1500 bis 1550 Dollar angegeben werden.

Wochenkerzen: Das "potenzielle Trendwendesignal" ist für charttechnisch orientierte Experten deutlich zu erkennen.

Wochenkerzen: Das "potenzielle Trendwendesignal" ist für charttechnisch orientierte Experten deutlich zu erkennen.

Die Wochenkerzen zeigen ein "bearish engulfing" - ein potentielles Trendwendesignal. Dieses wurde bislang jedoch nicht bestätigt, und erst ein "Rebreak" auch in die Keilformation wäre als Verkaufssignal zu werten. Das "bearish engulfing" zeigt jedoch aktuell eine Verschnaufpause an.

Monatskerzen zeigen positive Grundstimmung

Auch die Candlesticks auf Monatsbasis zeigen mit drei aufeinanderfolgenden weißen Kerzen eine solide positive Grundstimmung im Markt an und sind als Trendfortsetzungsmuster zu interpretieren.

Nach drei weißen Kerzen folgt allerdings oftmals auch eine Verschnaufpause -die Bullen haben kurzfristig ihr Pulver verschossen. Damit dürfte der Goldpreis ein wenig pausieren - zumal der Docht der letzten Monatskerze Widerstand nach oben anzeigt.

Ausschau nach Verkaufssignalen

Letztlich können Sie als Goldanleger weiterhin "long" positioniert bleiben im Goldpreis. Die Aussicht auf steigende Kurse überwiegt. Rücksetzer in der aktuell zu erwartenden Verschnaufpause können solange - in Verbindung mit kurzfristigen Kaufsignalen - ins Depot genommen werden wie der letzte Monatsschlusskurs nicht unterschritten wird.

Erst dann würde sich die Chartsituation eintrüben. Ein deutliches und auch mittelfristig relevantes Verkaufssignal würde zudem erst bei Rebreak in die Keilformation per Weekly-Close erfolgen.

Ihr Stefan Salomon

Anmerkung: Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Quelle: ntv.de

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