Roubini Global Economics "Italien im Auge behalten"
14.01.2011, 10:45 UhrPortugal und Spanien sind beim Thema Euro und Schuldenkrise derzeit in den Schlagzeilen. Doch was ist eigentlich mit Italien? Sandra Navidi von Roubini Global Economics meint, "die Situation könnte brenzlig werden".
Italien hat sich bisher aus dem Euro-Krisen-Hickhack herausgehalten. Dennoch sollte man als Anleger auf der Hut sein. "Italien hat den höchsten Verschuldungsgrad nach Griechenland", warnt Sandra Navidi von Roubini Global Economics. "Insofern wird es etwas brenzlig, wenn eine Herabstufung kommt."
Nach einer Herabstufung müsse Italien mehr für seine Schulden bezahlen. "Der Schuldenberg wird noch größer", erläutert Navidi. Ein Bedienen der Schulden werde damit noch schwieriger.
Politische Lage instabil
Italien hat der Finanzexpertin zufolge bisher eine Bankenkrise vermieden und auch keine Immobilienkrise - wie in Spanien - gehabt. "Bisher hat die Regierung einen soliden Job gemacht", sagt Navidi. Eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit habe so verhindert werden können. Nach der knappen Wahl werde nun aber die politische Situation instabiler.
Eine Herabstufung stehe dem Land "aber nicht unmittelbar bevor", betont Navidi. Man müsse Italien aber im Auge behalten. Noch sei man beim Thema Euro und Schuldenkrise nicht über dem Berg. "Es gibt noch einige Unsicherheiten."
Nouriel Roubini ist Professor für Volkswirtschaft an der Stern School of Business der New York University und hat sich in der Vergangenheit mit seinen treffsicheren Prognosen einen Namen gemacht. Heute gilt er als Koryphäe unter den Wirtschaftspropheten.
In einer exklusiven Deutschland-Kooperation kommentieren die Experten aus Roubinis Team jeden Freitag um 8.15 Uhr und 12.30 Uhr die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen.
Quelle: ntv.de