Frauenpower bei Australian Open Lisicki und Kerber überzeugen
19.01.2012, 16:13 Uhr
Die Berlinerin Sabine Lisicki hatte bislang bei den Australian Open allen Grund zur Freude.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Deutschen Tennisspielerinnen Sabine Lisicki und Angelique Kerber stehen nach zwei Siegen in der dritten Runde der Australian Open in Melbourne. Während Lisicki vor einer machbaren Aufgabe steht, wartet auf Kerber mit der russischen "Cash-Queen" Maria Scharapowa die "ultimative Herausforderung".
Die deutschen Tennisdamen beweisen am anderen Ende der Welt auch ohne Frontfrau Andrea Petkovic ihre Durchschlagskraft: Während Sabine Lisicki im Eiltempo die dritte Runde der Australian Open erreichte, stellte Angelique Kerber bei ihrem Arbeitssieg neu gewonnene Kämpferqualitäten unter Beweis. Von 15 im Hauptfeld gestarteten Deutschen haben damit fünf die zweite Runde überstanden: vier Frauen und Philipp Kohlschreiber als einziger Mann. Einen Tag nach ihrem 24. Geburtstag besiegte US-Open-Halbfinalistin Kerber in Melbourne die Kanadierin Stephanie Dubois 7:5, 6:1. Als "Belohnung" wartet am Samstag die Russin Maria Scharapowa als ultimative Herausforderung.

Angelique Kerber steht vor einer komplizierten Aufgabe.
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Kerber ist gegen die an Position vier gesetzte Turniersiegerin von 2008 klare Außenseiterin, macht sich aber dennoch Hoffnungen. "Ich weiß, dass ich gegen die Besten mitspielen kann, und habe nichts zu verlieren. Ich werde mit Selbstvertrauen auf den Platz gehen", kündigte die Kielerin an
Ebenso selbstbewusst präsentierte sich Lisicki nach dem 6:1, 6:2 in 53 Minuten gegen Shahar Peer aus Israel. "Ich weiß, was ich kann, und will es immer zeigen", sagte die Wimbledon-Halbfinalistin nach dem Sieg im Tollhaus des Melbourne Park. Lisicki wurde von einer deutschen Fan-Gruppe lautstark mit Fußball-Parolen angefeuert. Zum ersten Mal habe sie "so eine extreme Atmosphäre" auf dem Court erlebt, erzählte die Berlinerin. Auch im Spiel um den Einzug ins Achtelfinale ist die Weltranglisten-15. Lisicki wieder Favoritin: Entweder gegen Swetlana Kusnezowa (Russland/Nr. 18) oder gegen die Amerikanerin Sloane Stephens.
Petzschner raus
Philipp Petzschner konnte am Donnerstag seinem Namensvetter Kohlschreiber nicht in die dritte Runde folgen. Gegen den 1,96 Meter großen Kanadier Milos Raonic fand der Davis-Cup-Spieler aus Bayreuth beim 4:6, 7:5, 2:6, 5:7 kein Mittel. Raonic gelangen 47 direkte Gewinnpunkte davon 17 Asse. "Bei ihm kommt man nie in den Rhythmus", klagte "Petzsche".
An Kerbers Chance gegen Scharapowa, laut Forbes-Liste mit jährlich 25 Millionen Dollar (rund 19,5 Millionen Euro) die bestverdienende Sportlerin der Welt, glaubt auch Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner. "Angie kann Maria ärgern. Sie ist stabiler geworden und lässt sich nicht mehr so leicht aus der Fassung bringen", sagt Rittner über die "neue Kerber", die nach zehn Erstrundenpleiten in der ersten Jahreshälfte 2011 längst den Spaß am Tennis wiedergefunden hat.
Quelle: ntv.de, sid