Neue Software soll es möglich machen Napster will Urheberrechte schützen
17.02.2001, 17:52 UhrDie Musiktauschbörse Napster kommt der gerichtlichen Anordnung entgegen, künftig den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Material zu versperren. Wie das Unternehmen mitteilte, hat Napster bei der Entwicklung eines neuen Sicherheitselementes entscheidende Fortschritte gemacht.
Mit der neuen Technologie sollen Napster-Fans weiterhin die Möglichkeit haben, Musikdateien tauschen zu können. Doch der Sicherheitsriegel soll verhindern, dass die Lieder anschließend auf CDs gebrannt werden.
Napster bemühe sich ernsthaft, eine Übereinkunft mit den Musikfirmen zu erreichen, erklärte Napster-Chef Hank Barry. Die wirklich relevanten Fragen zu Napsters Zukunft seien jedoch wirtschaftlicher, nicht technischer oder rechtlicher Natur, fügte Barry hinzu.
Die Musiktauschbörse hatte zuvor eine Niederlage vor dem Bundesgericht erlitten. Die Bundesrichter hatten in Grundzügen eine einstweilige Verfügung gegen Napster bestätigt, die von der Musikindustrie angestrengt worden war. Demnach wird das Unternehmen zwar nicht direkt geschlossen, doch muss Napster in Zukunft garantieren, dass kein urheberrechtlich geschütztes Material auf seinen Seiten getauscht wird.
Die Berufungsrichter schickten den Fall jetzt wieder an das Distriktgericht zurück, das die einstweilige Verfügung gegen Napster im vergangenen Jahr erlassen hatte. Vor dem Urteil hatten Hunderttausende von Fans noch einmal ihre Lieblingshits heruntergeladen.
Bertelsmann war kürzlich mit der 1999 von dem 18-jährigen Studenten Shawn Fanning gegründeten Firma eine Allianz eingegangen. Der Medienriese möchte Napster zu einem kostenpflichtigen Service umbauen. Dennoch hatte der Branchenverband der US-Plattenindustrie RIAA (Recording Industry Association of America) angekündigt, dass er den Prozess fortsetzen will.
Quelle: ntv.de