Home Depot kauft eigene Aktien New York freundlich erwartet
29.03.2011, 15:05 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
An der Wall Street stellen sich Händler und Analysten auf einen positiven Einstieg in den Dienstagshandel ein. Im Blickfeld der Anleger stehen neben der Baumarktkette Home Depot die Aktien von BP und Halliburton. An Konjunkturdaten erwartet der Markt nach dem Case-Shiller-Hauspreisindex noch das Verbrauchervertrauen im Monat März.
Nach den Verlusten vom Vortag rechnen die Beobachter an der Wall Street mit einer Gegenbewegung und leicht steigenden Kursen. Das Geschäft dürfte aber weiterhin von Vorsicht geprägt sein angesichts der Lage in Libyen und den anhaltenden Protesten in verschiedenen arabischen Staaten, hieß es. Hinzu komme die Zurückhaltung vor dem für Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht für März. Der S&P-Future stieg eine gute halbe Stunde vor Handelsstart um 0,2 Prozent, der Nasdaq-Future rückte um 0,1 Prozent vor.
Am Nachmittag wird noch der Index des Verbrauchervertrauens für März mitgeteilt. Erwartet wird ein Rückgang auf einen Stand von 63,0 nach 70,4 im Vormonat. Der Anstieg des Ölpreises dürfte sich nach Ansicht von Volkswirten negativ ausgewirkt haben. Der Case-Schiller-Hauspreisindex fiel im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger als erwartet.
Die Aktien von Home Depot stiegen um 1,2 Prozent, nachdem die Baumarktkette bekannt gegeben hat, in Zusammenarbeit mit der Investmentbank Barclays ein beschleunigtes Aktienrückkaufprogramm über 1 Mrd. Dollar zu planen.
Lennar zählten mit 2,3 Prozent Aufschlag ebenfalls zu den Gewinnern. Der Hausbauer hat im ersten Quartal ein über den Schätzungen liegendes Ergebnis erzielt.
Phillips-Van Heusen rückten um 1,8 Prozent vor und profitieren von überraschend guten Quartalszahlen. Der Bekleidungsdesigner hat für das vierte Quartal einen bereinigten Gewinn von 0,93 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. Dollar ausgewiesen. Analysten hatten lediglich mit einem Überschuss von 0,82 Dollar je Anteilsschein und einen Erlös von 1,36 Mrd. Dollar erwartet.
Die Aktien des britischen Ölkonzerns BP zogen nach Kursverlusten im europäischen Handel auch an der Wall Street Aufmerksamkeit auf sich. Nach einem Medienbericht über mögliche weitere Anklagen wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko waren BP mit einem Minus von 2,5 Prozent auf 465,14 Pence schwächster Wert im Londoner Auswahlindex.
Angeblich erwägen US-Staatsanwälte, BP-Manager wegen fahrlässiger Tötung anzuklagen. In einem solchen Fall wird es nach Einschätzung von Börsianern wahrscheinlicher, dass BP auch wegen grober Fahrlässigkeit belangt wird. Damit drohen dem Konzern Bußgelder von bis zu 21 Mrd. Dollar. Außerdem könnte BP auf den gesamten Kosten für die Beseitigung der Ölpest - geschätzte 42 Mrd. Dollar - sitzen bleiben. Bislang sollen Plattform-Betreiber Transocean und Dienstleister Halliburton ein Drittel davon bezahlen.
Bei der Explosion und dem Untergang der Ölbohr-Plattform "Deepwater Horizon" waren elf Arbeiter ums Leben gekommen. BP hat zwar Fehler eingeräumt, den Vorwurf der groben Fahrlässigkeit aber immer zurückgewiesen. Einige Händler machten zusätzlich eine Verkaufsempfehlung durch Collins Stewart für die aktuellen BP-Kursverluste verantwortlich. Die Analysten des Vermögensberaters begründeten ihre Entscheidung mit den Streitigkeiten zwischen BP und den russischen Partnern beim Joint Venture TNK-BP.
Halliburton verloren vorbörslich 2,7 Prozent. Der Ausrüster der Ölindustrie rechnet damit, dass die Spannungen in Nordafrika und im Mittleren Osten das Ergebnis je Aktie im ersten Quartal um 0,03 bis 0,04 Dollar je Aktie belasten werden.
Zu Wochenbeginn hatten die unsichere Lage in der arabischen Welt und die Atomkatastrophe in Japan an der Wall Street für Verluste gesorgt. Nach leichten Gewinnen im Tagesverlauf waren die wichtigsten Indizes am Montag vor Handelsschluss ins Minus gefallen. Konsumdaten und positive Kommentare von Analysten über Telekom-Konzerne hatten die Verluste begrenzt.
Der Dow-Jones-Index mit den Standardwerten war bei geringen Umsätzen um 0,2 Prozent auf 12.197 Punkte gefallen. Er pendelte im Handelsverlauf zwischen 12.221 und 12.197 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,3 Prozent auf 1310 Punkte ab. Beim Technologieindex Nasdaq betrug das Minus 0,45 Prozent auf 2730 Punkte.
Quelle: ntv.de, DJ/rts