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Computerspiele in der Kritik Reaktionen der n-tv.de-Nutzer

Die Berichterstattung über bestimmte Computer-Spiele im Zusammenhang mit dem Massaker in Erfurt erregt die Nutzer von n-tv.de mehr als kaum ein anderes Thema. In den meisten der zahlreichen E-Mails zu dem Thema werden eine "Hetzjagd" auf die Fangemeinde dieser Spiele und eine verzerrte Darstellung der Spielinhalte beklagt. Wir haben einige Auszüge aus Zuschriften zusammengestellt:

Zu dem Bericht "Computerspiele. Amoklauf virtuell 'geübt'":

"Das Spiel Counterstrike, hat einen neuen Bereich in der Freizeit geschaffen, der jetzt nur durch so einen idiotischen Amokläufer zerstört wird. In den Nachrichten wird überall Counterstrike mit Action Videos (zum Beispiel Terminator) verglichen. Die Nachrichten sagten selber, dass bei diesen Videos die Hauptschauspieler durch die Klassenräume laufen und zum Beispiel ihre Mitschüler, die sie hassten, umbrachten. Mit Sicherheit ist der Amokläufer vom 26.04.02 nicht wegen Counterstrike amok gelaufen, sondern wegen der Videos, die, wie oben erwähnt, brutalen Inhalt haben. Solche Videos sollten verboten werden, aber nicht solche Spiele wie Counterstrike, wo nicht nur der Kopf gebraucht wird, sondern auch der Teamgeist an erster Stelle steht!"

"Mir ist egal, was alle denken. Die CS(Counterstrike)-Community ist mittlerweile so groß und CS zählt dazu noch zu den am meisten im i-net (Internet) gespielten Spielen. Laufen die alle Amok, mein Gott, dann sollten alle aufpassen HaHa. CS ist ein Sport, ein e-Sport, den jeder, der dazu Lust hat, ausüben kann. Es macht weder zusätzlich aggressiv noch bereitet es irgendwelche Leute auf Schusstechniken vor. (...) Heutzutage ist Gewalt an jeder Ecke zu sehen. Es fängt schon im Fernsehen an, und Kino ist auch nicht anders. Die Leute wollen heutzutage Gewalt sehen, deswegen gibt es ja auch diesen Müll, Kriegsfilme und so weiter. Das soll nicht reizen oder wie? (...) Leute, er hat deshalb mit fast allen Kugel getroffen, weil er in einem Schützenverein war, nicht weil er zehn Stunden am Tag CS gespielt hat."

"Ich schaue gerne Thriller und Horrorfilme, außerdem spiele ich gerne First-Person-Shooter (auch die indizierten), bin ich jetzt eine öffentliche Bedrohung? Sind alle Leute, die so genannte "Gewaltspiele" zocken, potenzielle Mörder? Kann man es sich so einfach machen, bei jeder (zum Glück nicht häufig auftretenden) menschlichen Tragödie PC-Spiele und Videos an den Pranger zu stellen?"

Zu der Bilderserie "Shooter-Spiel - Töten zum Spaß":

"Ich finde es schade, dass Sie sich als bisher in meinen Augen objektive Nachrichtenquelle nun auch auf die Hetzjagd gegen die 'Ego-Shooter' einlassen, und damit Axel-Springer-Niveau annehmen. Ich möchte hier speziell ihre Bilderserie zum Thema 'Ego-Shooter' erwähnen. Nicht nur, dass Sie genau jene Bilder herausgesucht haben, die ohnehin den Vorstellungen der Leute entsprechen, sie haben außerdem in meinen Augen sich damit auf ein Niveau herab begeben, welches ich bedauerlich finde. (...) Es ist bedauerlich und erschreckend, was in Erfurt passiert ist. Aber können Computerspiele dies bewirken? Ich denke nein. Denn macht mich FIFA Soccer 2002 zum Fußballstar? Oder SimCity zum Bürgermeister? Ich denke nein."

"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - ob der Satz stimmt? Gibt es nicht auch 'gute' Computerspiele?"

"Ihre Auswahl hätte allerdings kaum schlechter sein können: Blood: Sowohl erster wie auch zweiter Teil indiziert. Doom: Alle Teile indiziert. Wolfenstein: Erster Teil beschlagnahmt, zweiter Teil US-Version indiziert, kein Vorkommen von Nazi-Symbolen in der deutschen Version. Unreal Tournament: indiziert. Counterstrike: keinerlei Blut oder Splattereffekte in der deutschen Version. Sie scheinen hier also ein falsches Bild suggerieren zu wollen, in dem sie nicht frei erhältliche Spielsoftware als Gefahr darstellen. Das ist reiner Sensationsjournalismus und von echter Recherche weit entfernt."

Quelle: ntv.de

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