Im Kartellverfahren gegen Microsoft sind die Anhörungen über Strafauflagen für das Softwareunternehmen zu Ende gegangen. Die Richterin Colleen Kollar-Kotelly will Ende Juni ihr Urteil fällen.

Bei der sechswöchigen Anhörung ging es um die außergerichtliche Vereinbarung, die Microsoft mit dem Justizministerium schloss. Es sollte geklärt werden, ob die Vereinbahrung ausreicht, um eine Wettbewerbsbehinderung zu verhindern. Neun US-Bundesstaaten verlangen härtere Auflagen für das Softwareunternehmen. Microsoft war wegen Kartellverstößen schuldig gesprochen worden.

Als letzter von Microsoft aufgerufener Zeuge sagte der Computerprofessor John Bennett, das Betriebssystem Windows könne zwar auch völlig ohne andere Microsoft-Software wie Browser oder Media Player hergestellt werden, doch sei der Aufwand erheblich. Das hatten einige Bundesstaaten gefordert, die somit einen freieren Zugang von betriebsfremder Software ermöglichen wollten. Microsoft argumentiert, dass diese Forderung das Unternehmen um Jahre zurückwerfen würde. "Microsoft hat gezeigt, dass die Verbraucher schlimmen Schaden nehmen würden, wenn die Vorschläge der Bundesstaaten sich durchsetzen", sagte Microsoft-Anwalt Dan Webb.

Die Bundesstaaten warfen dem Softwareunternehmen dagegen vor, die Richterin mit Schreckensszenarien über die Zukunft der Softwareindustrie konfrontiert zu haben, falls die Forderungen der Bundesstaaten umgesetzt werden.