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Chartprognose Verlockungen für die Bullen

Da hat der Dax doch allen Pessimisten noch mal die lange Nase gezeigt. Seit seinem Tief Anfang Februar hat Deutschlands Leitindex fast 450 Zähler zulegen können, ein Plus von mehr als 8 %. Dabei hat der Chart seit dem Zwischentief Ende Februar nicht eine rote Tageskerze gesehen. Eine von vielen Marktteilnehmern nicht mehr erwartete Leistung, meint Chartanalyst Rüdiger Born von Avantus Traders.

Rüdiger Born

Rüdiger Born

Mit dem Freitagshandel hat der Kurs dann sogar noch auf Tagesschlusskursbasis das Widerstandsniveau bei rund 5.860 Punkten herausgenommen, zumindest für einen Tag.

Für das bärischte aller noch möglichen Bilder müsste der Kurs nun unmittelbar nach unten abzudrehen beginnen. Dann könnte man den freitaglichen Ausbruch noch als einen so genannten falschen Ausbruch abtun. In der Folge wäre eine abwärts gerichtete dynamische Kursbewegung zu erwarten, die dann vermutlich erst wieder deutlich unter 5.400 Punkten zum Stoppen käme. Im Blick dabei die 5.170er Marke, die charttechnisch besonders relevant sein sollte und vorläufige Unterstützung bieten dürfte.

Dax

Dax

Sollten die Bären diese Chance verpassen und die Optimisten einfach weiter einkaufen, läge der nächste Widerstand erst wieder bei knapp 6.100 Punkten, dem Hoch dieses Jahres. Doch selbst ein Erreichen oder sogar nochmaliges Überschießen dieser Marke sollte noch nicht zu langfristigen Käufen motivieren. Denn im übergeordneten Bild sind selbst Notierungen über der 6.300er Marke noch immer im Rahmen einer anschließenden Abwärtsbewegung zu werten.

Was gilt es also nun zu tun? Die Chancen steigen mit jeder grünen Tageskerze, dass zumindest eine kleine Korrektur ansteht. Aktive Marktteilnehmer können daher bei ersten Anzeichen von Schwäche die Short-Seite spielen. Da sich der Markt aber noch nicht in einer bestätigten Wendesituation befindet, sollten unbedingt Verlustbegrenzungs-Stops gesetzt werden. Wer hingegen längerfristig orientiert ist, der sollte trotz der aktuell attraktiven Aufwärtsbewegung die Ruhe bewahren. Die längerfristigen Aussichten sind noch viel zu sehr auf eine größere Korrektur konzentriert, selbst wenn zwischendurch die eine oder andere Bullenfalle lockt. 

Euro - jedwede Stärke gilt nur begrenzt

Nachdem der Euro-Kurs gegenüber dem US Dollar im Februar das 61.8 % Retracement-Niveau erreicht hatte, zeigte sich die Kursbewegung hier wenig überzeugend. Das Währungspaar entwickelte sich zwei Schritte vor und eineinhalb zurück. Letztlich konsolidierte der Kurs seine diesjährige Schwäche einfach zur Seite weg ohne große Erholung.

Euro / US-Dollar

Euro / US-Dollar

Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass der Kurs sich bis etwa 1.3870 oder sogar 1.4000 erholt. Dort nämlich liegen Widerstände und Fibonacci-Marken, die für ein Korrekturniveau prädestiniert wären. Bisher ist dies allerdings ausgeblieben. Daher ist es nun denkbar, dass die Erholung sich mehr zur Seite als nach oben entwickelt.

Wie sich die Notierungen hier im Weiteren entwickeln ist natürlich nicht mit Sicherheit zu sagen. Dennoch kann man unter aktuellen Gesichtspunkten eher ausschließen, dass ein möglicher Anstieg zu dramatisch hohen Levels führen wird. Alles jenseits der 1.40 wäre schon fast ein charttechnisches Wunder. Gegenwärtig spricht allerdings vieles dafür, dass der Kurs sich in Kürze nochmals deutlich nach unten bewegen wird, denn das was das Währungspaar seit dem aktuellen Tiefs zustande gebracht hat, scheint nicht dafür geeignet zu sein, eine längere Aufwärtsbewegung einzuleiten. Jedwede Kursgewinne sollten demnach mit Vorsicht und mit dem Vorbehalt eingestuft werden, dass es anschließend voraussichtlich in Richtung 1.30 laufen wird.

Quelle: ntv.de

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