"Zentraler Meilenstein" Versicherer Uniqa verbreitert Aktionärsstruktur
09.09.2013, 10:09 Uhr
Uniqa-Chef Andreas Brandstetter peilt zweiten Börsengang noch in diesem Jahr an an.
(Foto: REUTERS)
Österreichs zweitgrößter Versicherer plant den erneuten Gang aufs Parkett. Damit soll die Kapitalausstattung verbessert werden. Die Großaktionäre werden jedoch die Hände stillhalten.
Der österreichische Versicherer Uniqa will noch in diesem Jahr seinen zweiten Börsengang über die Bühne bringen. Über eine Kapitalerhöhung sollen dabei 700 bis 800 Millionen Euro von neuen Investoren eingesammelt werden, wie das Unternehmen mitteilte. Mit den Einnahmen will Uniqa den Streubesitz von derzeit nur sieben Prozent deutlich erhöhen und die Kapitalbasis stärken.
Die drei Großaktionäre Raiffeisen Bank (45,3 Prozent), Austria Privatstiftung (44,1 Prozent) und Collegialität Privatstiftung (3,3 Prozent) werden laut Uniqa deshalb ihre Bezugsrechte nicht ausüben. Sie wollen aber die Mehrheit behalten. Rechnerisch wären nach einem Börsengang rund 30 Prozent der Uniqa-Aktien im Streubesitz, bisher sind es nur 7 Prozent.
"Das geplante Re-IPO wird ein zentraler Meilenstein für Uniqa", sagte Konzernchef Andreas Brandstetter. Bisher hatte die Börsennotiz für den zweitgrößten Versicherer Österreichs nur eine Nebenrolle gespielt. Das will Brandstetter ändern und das Unternehmen mehr am Kapitalmarkt ausrichten.
Marktumfeld entscheidet über Zeitpunkt
Der genaue Zeitpunkt für die Kapitalaufstockung hänge vom Marktumfeld ab, hieß es. In der Regel vergehen von der offiziellen Ankündigung bis zur Erstnotiz jedoch rund vier Wochen. Koordiniert und organisiert wird der Börsengang von der Deutschen Bank, Morgan Stanley und der Raiffeisen Centrobank. Bei der Platzierung der Aktien helfen auch Barclays, Berenberg und UBS.
Brandstetter will das Vorsteuerergebnis der Uniqa bis 2015 auf 550 Millionen Euro steigern. Im vergangenen Jahr waren es 205 Millionen Euro. Bis 2015 könnte der Versicherer 11 Millionen Kunden haben - bis 2020 sollen es 15 Millionen werden. Ende Juni zählte das Unternehmen, das in 20 mittel- und osteuropäischen Ländern tätig ist, rund neun Millionen Kunden.
Quelle: ntv.de, jwu/rts