Spotanalyse Verbraucherpreisdaten Volkswirte uneins
29.03.2010, 11:20 UhrDie gestiegenen Spritpreise haben die Lebenshaltungskosten im März wieder stärker in die Höhe getrieben. Binnen Jahresfrist kletterten die Verbraucherpreise um 0,8 bis 1,3 Prozent, wie aus ersten Daten aus Sachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg hervorgeht. Analysten hatten einen Preisanstieg um 0,8 Prozent erwartet. Sie sagten in ersten Reaktionen:
Simon Junker, Commerzbank
"Die Heizöl-, aber auch die Nahrungsmittelpreise sind stärker als erwartet gestiegen. Insgesamt wird sich die Inflationsrate in den nächsten Monaten aber eher seitwärts bewegen. Wir gehen davon aus, dass die Inflationsrate dieses Jahr mit 0,9 Prozent relativ niedrig ausfallen wird. Auch nächstes Jahr wird sie wohl nicht sehr viel höher liegen. Für die nächsten Jahre dürfte Inflation kein Thema sein."
Heinrich Bayer, Postbank
"Das ist deutlich mehr als erwartet. Man muss damit rechnen, dass die Inflationsrate im März bei 1,1 oder 1,2 Prozent liegt. Grund zur Sorge besteht aber nicht: Eine Inflationsrate in dieser Höhe ist immer noch niedrig. Zudem sehen wir eine Korrektur der extrem niedrigen Raten aus dem vergangenen Jahr. Die höheren Nahrungsmittelpreise sind auch eine Folge des extrem harten Winters. Die Inflation bleibt auch in den nächsten Monaten klar unter der EZB-Zielmarke von zwei Prozent."
Stefan Mütze, Helaba
"Der Anstieg der Preise fällt wohl wesentlich höher aus als erwartet. Der Grund sind die Energiepreise - das kann man an der Tankstelle sehen. Ich befürchte aber, dass auch die Nahrungsmittelpreise wieder angezogen haben. Die Inflation scheint nicht tot zu sein. Auch in den nächsten Monaten ist nicht mit extrem niedrigen Raten zu rechnen. Wir gehen wohl in Richtung 1,5 Prozent. Dramatik sehe ich darin nicht, aber auch keinerlei deflationäre Tendenzen. Das gilt umso mehr in der Eurozone."
Quelle: ntv.de, rts