Wegen Morddrohung angeklagt AC/DC-Drummer wird der Prozess gemacht
17.04.2015, 11:18 Uhr
Phil Rudd vor dem Bezirksgericht in Tauranga, Neuseeland.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei seiner Band AC/DC sitzt Phil Rudd hinter dem Schlagzeug. Allerdings nicht auf der aktuellen Tour. Stattdessen muss er sich vor Gericht dem Vorwurf der Morddrohung stellen. Es könnte ein schneller Prozess werden.
Wegen einer Morddrohung muss AC/DC-Schlagzeuger Phil Rudd sich in Neuseeland vor Gericht verantworten. Der Prozess gegen den Drummer der legendären Hardrockband dauere voraussichtlich nur einen Tag, teilte sein Anwalt Craig Tuck mit. Bei einer Verurteilung drohen dem 60-Jährigen sieben Jahre Haft. Der Musiker ist auch wegen Drogenbesitzes angeklagt.
Rudd hat alle Vorwürfe zurückgewiesen. "Ich will meinen Job und meinen Ruf zurück", sagte er im Dezember in einem Interview des neuseeländischen Senders "One News". AC/DC ging unterdessen ohne Rudd auf Tournee. Am Schlagzeug sitzt Chris Slade. Am 8. Mai spielt die Band laut Tournee-Plan in Nürnberg und bis Juli in acht weiteren deutschen Städten.
Die Staatsanwaltschaft beschuldigte Rudd im November zunächst, er habe versucht, einen Auftragskiller anzuheuern. Diesen Vorwurf ließ sie aber mangels Beweisen schnell fallen. In seiner Klagebegründung schrieb das Gericht in Tauranga, dass Rudd im September einen Handwerker anrief, der für ihn gearbeitet hatte, und drohte, ihn und seine Tochter umzubringen. Diese Drohung habe Rudd in einem Telefonat mit einem anderen Gesprächspartner zuvor ebenfalls ausgestoßen. Außerdem seien in seinem Haus im November 0,71 Gramm synthetische Drogen und 130 Gramm Cannabis gefunden worden.
AC/DC gehört mit 200 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte. Sie wurde vor mehr als 40 Jahren in Australien von den Brüdern Malcolm und Angus Young gegründet. Gitarrist Malcolm stieg im vergangenen Jahr aus. Er leide an Demenz und lebe in einem Heim, teilte die Band mit. Seinen Platz nahm für die laufende Tournee sein Neffe Steve Young ein. Man spiele die aktuelle Tour vor allem für Malcolm, wird Sänger Brian Johnson zietiert. Rudd, gebürtiger Australier, spielt seit Beginn mit Unterbrechungen für die Band. Er zog 1983 nach Neuseeland und eröffnete in Tauranga ein Restaurant.
Quelle: ntv.de, dka/dpa