Schlechte Quoten, dissende Musiker ARD nimmt Echo aus dem Programm
16.12.2016, 20:06 Uhr
Der Echo wird seit 1992 jährlich vergeben.
(Foto: dpa)
Nur noch 3,39 Millionen Zuschauer sehen sich im April die 25. Verleihung des Echo an, einst gepriesen als Europas wichtigster Musikpreis. Doch die miesen Quoten sind nicht der einzige Grund, warum die ARD sich von dem Format verabschiedet.
Die ARD wird im kommenden Jahr nicht die Verleihung des Musikpreises Echo übertragen. ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber begründete die Entscheidung im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland mit "inhaltlichen Gründen".
Der Echo sei bei seinem 25. Geburtstag im April "erschöpft und müde" gewesen, sagte Schreiber. "Wenn Musiker, für die der Preis vergeben wird, sich mehr Zuspruch davon versprechen, dass sie auf der Bühne ihren Preis dissen und schlecht machen, wie kann der Zuschauer zuhause Spaß daran haben?"
Mit dieser Aussage könnte Schreiber auf den Auftritt von Rapper Sido anspielen. Der war bei der letzten Ausgabe im April viermal nominiert, hatte aber keine der Auszeichnungen bekommen. Auf der Bühne sagte er deswegen: "Die sind so dumm hier beim Echo."
Auch die Quote war zum Jubiläum im April unterdurchschnittlich. Nur noch 3,39 Millionen Menschen schalteten bei der Echo-Verleihung ein. Zwei Jahre zuvor waren es noch 4,21 Millionen Zuschauer.
Der Echo wird seit 1992 jährlich von der Deutschen Phono-Akademie und dem Bundesverband Musikindustrie verliehen. Die Preisträger werden allerdings nicht von einer Jury ermittelt, sondern mithilfe von Verkaufszahlen und Chartplatzierungen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa