"Wollte meinen Job behalten" Amanda Seyfried erinnert sich an Nacktszenen
12.08.2022, 09:48 Uhr (aktualisiert)
Wäre lieber heute als früher neu im Geschäft: Amanda Seyfried.
(Foto: picture alliance / Richard Shotwell/Invision/AP)
Sie sei "ziemlich unversehrt" aus ihren ersten Jahren als Schauspielerin herausgekommen, erinnert sich Amanda Seyfried. Dennoch habe es so manche unangenehme Situation am Set gegeben. So unangenehm, dass sie sich nicht in die Zeit zurückwünscht.
Seit rund 20 Jahren steht Amanda Seyfried für Film und Fernsehen vor der Kamera. Jetzt blickt die Schauspielerin auf ihre ersten Jahre in der Branche zurück. Im Interview mit dem Online-Modemagazin "Porter" spricht sie über ihren Job in einer Zeit vor "MeToo".

Möglicherweise spielt Seyfried auch auf Szenen aus dem Film "Alpha Dog - Tödliche Freundschaften" von 2006 an.
(Foto: picture alliance / Everett Collection)
Sie hätte sich gewünscht, ihre Anfänge im Filmgeschäft in der heutigen Zeit machen zu können, erklärt die 36-Jährige. Anders als früher seien heute sogenannte "Intimitätskoordinatoren" eine Voraussetzung am Set. Diese betreuen und beraten das Drehteam bei intimen Szenen. Zugleich achten sie auf einen respektvollen Umgang zwischen den Beteiligten.
Für Schauspielerinnen und Schauspieler sei es außerdem leichter geworden, ihre Meinung zu äußern, ergänzt Seyfried. Als sie noch Jungschauspielerin war, sei das anders gewesen.
"Weiß, wer ich verdammt nochmal bin"
"Als ich 19 Jahre alt war und (am Set) ohne meine Unterwäsche herumgelaufen bin (...) Wie konnte mir das passieren?", erinnert sich Seyfried. Ironisch beantwortet sie sich die Frage gleich selbst: "Oh, ich weiß wie: Ich war 19, wollte niemanden verärgern und meinen Job behalten. Das war der Grund."
Zwar sei sie "ziemlich unversehrt" aus dieser Zeit herausgekommen, allerdings sei sie mehrfach mit unangenehmen Situationen konfrontiert gewesen, verrät die Schauspielerin. Heute begegne man ihr hingegen mit einem Level an Respekt, das sie zuvor nie verspürt habe. Das habe jedoch nichts mit ihren Rollen oder ihrer Leistung zu tun, ist sie überzeugt. "Ich werde respektiert, weil ich 36 Jahre alt bin und weiß, wer ich verdammt nochmal bin."
Die 1985 in den USA geborene Amanda Seyfried begann ihre Karriere Ende der 1990er-Jahre mit Rollen in verschiedenen TV-Seifenopern. Ihren Durchbruch feierte sie 2004 mit der Filmkomödie "Girls Club - Vorsicht bissig!" Weitere Erfolge erlebte sie mit Filmen wie "Mamma Mia!" (2008), "Les Misérables" (2012) und "A Million Ways to Die in the West" (2014). Für ihre Rolle in der Filmbiografie "Mank" (2020) war sie 2021 für einen Oscar nominiert.
Doch auch dem Fernsehen hat Seyfried nie komplett abgeschworen. Unter anderem wirkte sie in den Serien "Veronica Mars" (2004 - 2006) und "Big Love" (2006 - 2011) mit. Zuletzt begeisterte sie in der Miniserie "The Dropout". Für ihre Rolle als Schwindel-Milliardärin Elizabeth Holmes sicherte sie sich eine Emmy-Nominierung.
(Dieser Artikel wurde am Mittwoch, 10. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, vpr/spot