Anna Ermakova liefert erneut die beste Darbietung des Abends, Knossi will dringend lernen, erotisch zu gucken und Philipp Boy gibt mit seiner Partnerin das "perfekte Match" ab. Gehen muss eine, deren Füße leider "zu eingedreht waren. Alles zur zweiten Folge Deutschlands beliebtester Tanzshow.
Wenn das so weitergeht, marschiert Anna Ermakova einfach bis zum Finale durch. Schon in der Kennenlernshow verzaubert die Frau, die wie eine Elfe wirkt, das Publikum. Und damit fährt die Tochter von Boris Becker in der zweiten Show direkt fort. Obschon sie selbst sagt, sich nicht unbedingt sexy zu fühlen, begeistert sie mit einem sexy Tango, dessen Choreografie alles andere als einfach ist. Anna hatte in der Vorwoche das Direktticket gewonnen und musste somit nicht einmal ums Weiterkommen kämpfen.
Schon in den Trainingsstunden war die Symbiose zwischen ihr und ihrem Tanzpartner Valentin Lusin zu spüren. Die beiden lachten über den gemeinsamen "Sprachsalat" und "Bambi auf Eis" braucht nicht viel Worte, um ihrer Leidenschaft Ausdruck zu verleihen. Die Jury lobt sie für ihre schöne, graziöse Haltung, Motsi haut es glatt von ihrem Stuhl und Llambi sagt: "Das war das Highlight am Ende der Sendung, der beste Vortrag, den wir hier heute erlebt haben". Kurzum: eine unfassbare Leistung.
"Zu einer der Überraschungen des Abends" zählt auch Julia Beautx. Noch in der Auftaktshow landete die Schauspielerin auf dem letzten Platz. Doch mit einem Langsamen Walzer kann sie die Enttäuschung der Vorwoche wettmachen. Man muss hier unbedingt einmal Zsolt Sándor Cseke erwähnen. Dem Profi ist nicht nur zu verdanken, dass Julia "schön im Arm gestanden hat", sondern mit 21 Punkten eine wundervolle "Cinderella-Story" vertanzte.
Drei kleine Götter und ein Rohdiamant
Talent hat auch Chryssanthi Kavazi, die einen Jive zum Besten gibt und dabei "gute Merengue-Aktionen" zeigt. Wenn der kleine "Rohdiamant" jetzt noch von Anfang bis Ende durchtanzt, wird es von den "drei kleinen Göttern" am Jurypult noch mehr Lob geben. Vielen Frischlingen geht etwa bei der Hälfte der Choreografie die Luft aus. Aber wichtig ist doch, dass man "den Tanz erkennen kann", oder?
So definitiv geschehen bei Abdelkarim. Ja, der Cha Cha Cha hat dem strengen Herrn Llambi nicht gefallen, aber im Vergleich zur Vorwoche sind die Verbesserungen deutlich erkennbar. Zudem macht es Freude, dem sanften Tollpatsch zuzuschauen. Genauso wie Knossi, dem alten Tanzbären! Wenn er jetzt noch lernt, "erotisch und sexy zu gucken", wird die Rumba gleich noch besser.
Die Männer dieser Staffel sind ohnehin ziemlich stark. Okay, Handballspieler Mimi Kraus heimst nicht unbedingt die besten Punkte ein, dafür aber zeigt er schöne Hüftaktionen. Auch der leichtfüßige Wiener Walzer von Philipp Boy kann sich sehen lassen, obwohl der Kunstturner meint: "Es ist nicht einfach das zu präsentieren, was man trainiert hat." Dass er und seine Partnerin Patricija Ionel auch optisch das "perfect Match" abgeben, ist wie die Kirsche auf der Sahnehaube.
"Wenn du schwach bist, bist du nichts wert"
Let's Dance ist auch immer eine Reise. Die einen werden, wie Llambi ein bisschen machohaft meint, "zum Mann", die anderen lernen sich selbst besser kennen und Natalia Yegorova will sich endlich freitanzen von der Last, ständig eine starke Frau sein zu müssen. 25 Jahre sei sie an der Seite eines sehr starken, erfolgreichen Mannes gewesen, sagt sie mit Tränen in den Augen und ergänzt: Wenn du schwach bist, bist du nichts wert." Die Ex-Frau des ehemaligen Profi-Boxers Vitali Klitschko präsentiert einen eleganten und rhythmisch exzellenten Charleston und wird in der Staffel mit Sicherheit weit kommen.
Immer wieder überraschend sind auch die unterschiedlichsten Meinungen der Jury. So erhält Timon Krause für seinen Langsamen Walzer von Motsi Lobe für seine "tolle Körperhaltung", auch Jorge sieht in dem Mentalisten "großes Potenzial". Nur Lambi hat der 28-Jährige "nicht gekriegt". Kalt findet der Jury-Boss die Darbietung, nicht männlich genug.
Und dann gibt es noch jene, wie Sternekoch Ali Güngörmüs, der Lebensfreude pur vertanzt und dem sogar vor lauter Inbrunst die Hose reißt. Schnurzegal in diesem Moment, ob Llambi dabei nicht einen Grundschritt gesehen hat. Der Jive des Sympathen: dennoch spaßig.
So wird in den kommenden Wochen "Torten-Sally" noch lernen müssen, die flatternden Nerven in den Griff zu kriegen, Schauspielerin Sharon Battiste, nicht so streng mit sich zu sein und Younes Zarou, wie er aus dem "Fass mit Valium" klettert, in das er laut Llambi gefallen sei.
Die Erste, die Let's Dance schon verlassen muss, ist das Model Alex Mariah Peter. Keine Kondition, "zu weit hinten mit dem Gewicht" und "eingedrehte Füße" beim Cha Cha Cha: So schnell kann eine Herausforderung, die man gerade erst angenommen hat, auch schon wieder vorbei sein.
(Dieser Artikel wurde am Samstag, 25. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de