"Gefährliche" Mager-Vorwürfe Ariana Grande kämpft mit den Tränen
06.12.2024, 15:11 Uhr Artikel anhören
"Ich habe jede Version gehört, was an mir falsch ist", sagt Ariana Grande.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)
Ariana Grande hat in jüngster Zeit drastisch an Gewicht verloren. Viele Fans äußern im Netz ihre Sorge, der Popstar leide womöglich an einer Essstörung. In einem Interview mit einer französischen Youtuberin kommen der Sängerin bei dem Thema die Tränen.
Seit einigen Wochen befindet sich Ariana Grande auf Pressetour für den neuen Musicalfilm "Wicked", in dem sie eine Hauptrolle spielt. In den sozialen Medien werden ihre vielen TV-Auftritte seitdem akribisch verfolgt und kommentiert - im Mittelpunkt stehen dabei aber weniger Grandes Rolle und Stimme, sondern ihr Äußeres. Nicht nur hat die Sängerin ihre übliche dunkle Bräune gegen ihren natürlichen, blassen Teint eingetauscht und sich auch ihre lange Mähne blondiert. Die seit jeher schlanke 31-Jährige scheint auch noch einmal drastisch an Gewicht verloren zu haben, was durch ihren neuen Look noch verstärkt wird.
Viele Fans äußern im Netz ihre Sorge, der Popstar könne an einer Essstörung leiden. Sie sehe "unterernährt" aus und bestehe "nur noch aus Haut und Knochen", heißt es unter anderem zu Bildern, die sie kürzlich bei einem Auftritt in Mexiko zeigen. "Haben sie am Set Ozempic verteilt?", fragt ein User mit Blick auf das Diabetes-Mittel, das derzeit als Wundermittel für Gewichtsverlust verkauft wird.
Dass Kommentare wie diese nicht spurlos an Ariana Grane vorübergehen, zeigt ein Interview mit der französischen Youtuberin Crazy Sally für ihren Channel "Oui Oui Baguette". Bei der Frage der Moderatorin, wie sie mit den Schönheitsstandards, den Kritikern und den Erwartungen an ihr Aussehen umgehe, stößt die Sängerin an ihre Grenzen. "Meine Güte", beginnt sie, als ihr die Tränen in die Augen schießen. "Ich werde jetzt nicht ...", versucht sie, die Tränen noch zurückzuhalten. "Ich mache das nun schon, seit ich 16 oder 17 bin", so Grande, die durch ihre Rolle in der Nickelodeon-Serie "Victorious" bekannt wurde.
"Ich war ein Exemplar in einer Petrischale. Ich habe alles gehört", fährt sie fort. "Ich habe jede Version gehört, was an mir falsch ist. Und dann behebst du es und plötzlich ist es wieder aus den anderen Gründen falsch." Es sei schwer, sich vor diesem Lärm zu schützen. "Es ist etwas Unangenehmes, egal auf welchem Level man es erlebt. Selbst wenn du zu einem Familienessen gehst und jemand sagt: 'Du siehst dünner aus, was ist passiert?' oder 'Du siehst schwerer aus, was ist passiert?'"
"Niemand hat das Recht, irgendeinen Scheiß zu sagen"
Es gebe in der heutigen Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit, "die wir nicht haben sollten", wenn es darum gehe, über das Aussehen, die Gesundheit oder die Präsentation von anderen zu urteilen. "Vom Outfit über den Körper bis hin zum Gesicht", so die Sängerin und Schauspielerin. Dies sei "gefährlich für alle Beteiligten". Grande selbst möchte sich dem Druck solcher negativen Äußerungen nicht mehr aussetzen: "Ich lade ihn einfach nicht mehr ein, er ist nicht willkommen", gibt sie sich stark. "Ich habe wirklich Glück, das Unterstützungssystem zu haben, das ich habe und zu wissen und zu vertrauen, dass ich schön bin", sagt Grande weiter. "Niemand hat das Recht, irgendeinen Scheiß zu sagen."
Es ist nicht das erste Mal, dass Ariana Grande sich gezwungen fühlt, ihre Kritiker direkt anzusprechen. Nachdem ihr im letzten Jahr bereits diverse Schönheitseingriffe unterstellt wurden und sie für ihre Gewichtsschwankungen kritisiert worden war, warnte sie in einem Tiktok-Video davor, ungefragt über das Aussehen anderer Menschen zu urteilen: "Für mich war der Körper, mit dem ihr meinen aktuellen Körper vergleicht, die ungesündeste Version meines Körpers."
Sie habe "viele Antidepressiva" genommen, Alkohol getrunken und sich schlecht ernährt. "Am tiefsten Punkt meines Lebens sah ich aus, was ihr als 'gesund' bezeichnet. Aber das war nicht gesund." Man könne nie wissen, was jemand anderes durchmache. "Also, selbst wenn ihr es nur lieb oder fürsorglich meint - diese Person arbeitet wahrscheinlich schon daran oder verfügt über ein Unterstützungssystem, mit dem sie daran arbeitet", sagt sie. "Das kann man nie wissen, also seid gut zueinander."
Quelle: ntv.de, lpe