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Verdacht der Volksverhetzung Auch US-Regierung kritisiert Roger Waters

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Wird auch von der Regierung seines Heimatlandes kritisiert: Roger Waters.

Wird auch von der Regierung seines Heimatlandes kritisiert: Roger Waters.

(Foto: IMAGO/Avalon.red)

Nach zwei Konzerten in Berlin wird gegen Roger Waters wegen Volksverhetzung ermittelt. In einem Statement äußert sich nun auch die US-Regierung zu seinem Fall und wirft dem Pink-Floyd-Mitbegründer vor, schon seit langem "jüdische Menschen zu verunglimpfen".

Nach polizeilichen Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen den Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters hat auch die US-Regierung dem 79-jährigen Rockmusiker die Verwendung antisemitischer Symbole vorgeworfen. "Der betreffende Künstler ist seit langem bekannt dafür, antisemitische Motive zu verwenden, um jüdische Menschen zu verunglimpfen", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Die Bildsprache, die bei Konzerten in Berlin verwendet worden sei, sei "für jüdische Menschen zutiefst beleidigend" und verharmlose den Holocaust.

Die Berliner Polizei hatte Ermittlungen gegen Waters wegen des Verdachts der Volksverhetzung aufgenommen. Hintergrund ist die Bühnenbekleidung des Musikers während seiner Konzerte am 17. und 18. Mai in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin. So war er in Videos in sozialen Medien in einem langen schwarzen Mantel mit Schulterklappen und einer roten Armbinde zu sehen, auf der ein weißer Kreis mit einem Symbol abgebildet ist. Auch in München stand Waters zeitweise in schwarzem Ledermantel und mit roter Armbinde auf der Bühne.

Vorwurf der Shoah-Verharmlosung

Ein Sprecher des Ministeriums war bereits am Montag in einem Presse-Briefing nach einer Stellungnahme zu einem Tweet der US-Sonderbotschafterin für den Kampf gegen Antisemitismus, Deborah Lipstadt, gefragt worden. Diese hatte auf Twitter einen Beitrag der Antisemitismusbeauftragten der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein, geteilt und diesen bekräftigt. Schnurbein warf Waters vor, die Shoah zu verharmlosen und "auf den Opfern herumzutrampeln, die von den Nazis systematisch ermordet wurden".

In dem Briefing äußerte sich der Sprecher zunächst nicht - mit dem Hinweis, nicht über den Tweet im Bilde zu sein. Auf Nachfrage teilte das Ministerium nun mit, Lipstadts Tweet spreche für sich und ergänzte die genannten Aussagen.

Nähe zur BDS-Kampagne

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Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum Boykott des Staates Israel und israelischer Produkte wegen des Vorgehens gegen Palästinenser aufruft. Bei Konzerten ließ Waters Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen.

Immer wieder gibt es Proteste gegen seine Konzerte, zuletzt etwa am Pfingstsonntag in Frankfurt am Main. Bei dem Konzert wies er erneut von sich, Antisemit zu sein. "Die Elemente meines Auftritts, die infrage gestellt wurden, sind ganz klar ein Statement gegen Faschismus, Ungerechtigkeit und Bigotterie in all ihren Formen", hieß es in einem Statement, das ein Anwalt Waters' zuvor veröffentlicht hatte.

Quelle: ntv.de, nan/dpa

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