"Eine krebskranke Alkoholikerin" Bei Muriel Baumeister geht es bergauf
21.08.2024, 19:13 Uhr Artikel anhören
Ist froh, wieder arbeiten zu können: Muriel Baumeister.
(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)
Das Leben hat es zuletzt nicht gerade gut mit Muriel Baumeister gemeint. Erst muss sich die Schauspielerin eingestehen, Alkoholikerin zu sein, dann erhält sie auch noch die Diagnose Brustkrebs. Sie sei zwar "nicht gerade die vorbildliche Krebskranke", gibt sie zu. Dennoch gehe es ihr inzwischen besser.
Im April 2023 teilte Muriel Baumeister ihr Schicksal mit der Öffentlichkeit: Sie gab bekannt, bereits seit einem Jahr gegen eine Brustkrebserkrankung zu kämpfen. Heute, mehr als zwei Jahre nach ihrer Diagnose, gilt die Schauspielerin zwar immer noch nicht offiziell als geheilt. Doch aktuell ist sie krebsfrei und sogar wieder vor der Kamera aktiv.
Sie wolle die Erkrankung am liebsten ganz hinter sich lassen, gibt Baumeister nun in einem Interview mit der Zeitschrift "Bunte" einen Einblick in ihr Seelenleben. "Diese ganze Zeit der Krankheit würde ich am liebsten wie in einer Klammer sehen. Und diese Klammer ist jetzt zu. Ich möchte das einfach nicht immer präsent haben", so die 52-Jährige.
Mit Verdrängen oder Angst habe das aber nichts zu tun, versichert sie zugleich: "Ich hätte dieses Kapitel einfach nur so gerne abgeschlossen und hinter mir. In meinem Kopf denke ich: Ich habe jede Therapie gemacht, die es gibt und - hurra! - endlich habe ich auch wieder Haare! Also bin ich doch gesund!"
Bei Nachsorge geschludert
Zu voreilig? Baumeister gibt jedenfalls zu, die Nachsorge schleifen gelassen zu haben. "Ich weiß, ich bin nicht gerade die vorbildliche Krebskranke. Als ich nach vier, fast fünf Monaten noch immer nicht bei der Nachsorge war, hat mich meine behandelnde Professorin angerufen und mir gehörig den Kopf gewaschen und mich gefühlt geviertelt für mein nachlässiges Verhalten", erklärt die Schauspielerin. Auch ihre Familie habe ihr klargemacht, wie wichtig die Nachsorge sei. Inzwischen gehe sie wieder regelmäßig zu den Untersuchungen.
Sie fühle sich "einfach wieder richtig gut", sagt Baumeister. Dennoch gebe es Tage, an denen sie erschöpft sei. "Aber dann bleibt da eben die Frage: Ist die Anstrengung krebsbedingt - oder arbeitsbedingt?" Derzeit steht Baumeister fünf Tage die Woche für die Sat.1-Serie "Die Spreewaldklinik" vor der Kamera. Es ist ihr erster großer Job nach der Erkrankung. "Manchmal muss ich mich selbst kneifen, ob das alles in Wirklichkeit passiert", gibt sie zu. "Dass die Produktion tatsächlich mich ausgewählt hat - eine krebskranke Alkoholikerin." Sie hoffe, die Branche sehe das als Signal: "Ich fühle mich gut, ich bin wieder da und habe Lust wieder richtig anzugreifen und die unterschiedlichsten Sachen zu drehen."
Über ihre Alkoholkrankheit hatte Baumeister bereits 2019 in ihrer Biografie "Hinfallen ist keine Schande, nur Liegenbleiben" geschrieben. Im Oktober feiert sie nun ihr siebenjähriges Abstinenz-Jubiläum. "Das ist ein wirklich gutes Gefühl", sagt Baumeister im "Bunte"-Gespräch.
Glücklicher Single
Gesundheitlich geht es bergauf, beruflich läuft es auch gut - und privat? Muriel Baumeister ist nach eigenem Bekunden als Single glücklich. "Ich suche tatsächlich keinen Mann. Auch keine Frau. Ich bin zufrieden, so wie es ist", beteuert die gebürtige Österreicherin. "Ich bin einfach Single und happy damit. Punkt." Sie habe "drei große Lieben im Leben" gehabt.

Baumeister stand bereits in jungen Jahren vor der Kamera - hier in einer "Derrick"-Folge von 1994.
(Foto: imago/United Archives)
Baumeister war dreimal verheiratet: Aus ihrer Ehe mit Schauspieler Rainer Strecker stammt ein 1993 geborener Sohn. 2006 wurde eine Tochter geboren, deren Vater der Schauspieler Pierre Besson ist. 2014 wurde Baumeister Mutter einer weiteren Tochter.
Muriel Baumeister stammt aus einer Schauspielfamilie und stand bereits als Schülerin vor der Fernsehkamera. Ihre Karriere begann Anfang der 90er-Jahre mit Auftritten in TV-Serien wie "Ein Haus in der Toscana", "Drei Damen vom Grill", "Der Alte" oder "Derrick". Wenngleich sie auch in einigen Kinofilmen mitwirkte, blieb das Fernsehen jedoch stets ihr mit Abstand wichtigstes künstlerisches Zuhause - in Formaten, die von "Der Landarzt" bis "Der Bergdoktor", von "Das Traumschiff" bis "Das Traumhotel" und von "Soko" bis "Tatort" reichen.
Quelle: ntv.de, vpr/spot