Was ist sexuelle Nötigung? Bill Cosby will Vorträge halten
23.06.2017, 13:06 Uhr
Bill Cosby bleibt wohl optimistisch.
(Foto: Matt Slocum/AP/dpa)
Nach dem gescheiterten Verfahren gegen Bill Cosby soll der ehemalige TV-Liebling angeblich bald Reden über sexuellen Missbrauch halten und wie man sich schützen kann als Prominenter.
Das erste Verfahren gegen ihn scheiterte aufgrund einer uneinigen Jury. Doch während die zweite Ansetzung im Fall von Bill Cosby, der des sexuellen Missbrauchs bezichtigt wird, wohl noch Monate entfernt ist, denkt der ehemalige TV-Liebling gar nicht daran, die Füße still zu halten. Sehr zum Ärger der zahlreichen Frauen, die die schweren Vorwürfe gegen ihn erheben, wolle Cosby laut "New York Times" mehrere Reden darüber halten, wie man es vermeiden könne, wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt zu werden.
"Dieses Thema ist größer als Bill Cosby", hat demnach sein Sprecher Andrew Wyatt verlauten lassen. "Diese Angelegenheit kann auch jede junge Person treffen - vor allem junge Sportler von heute. Sie müssen sich bewusst darüber werden, womit man sie belangen kann, wenn sie ausgehen und Party machen", heißt es weiter.
Ebonee M. Benson, eine weitere Mitarbeiterin von Cosby, fügte laut des Berichts an: "Die Menschen müssen über ein Streifen über die Schulter informiert werden. Inzwischen kann alles als sexuelle Nötigung ausgelegt werden." Für die rund 60 Frauen, die dem 79-jährigen Cosby vorwerfen, sie zunächst mit Medikamenten betäubt und anschließend sexuell missbraucht zu haben, muss diese Verharmlosung wie der blanke Hohn wirken.
Eine Anwältin einiger der besagten Frauen hält dementsprechend wenig von Cosbys Plan. "Diese Seminare erscheinen wie ein leicht zu durchschauendes und raffiniertes Vorhaben", so Gloria Allred. Auf diese Weise solle beeinflusst werden, "welche Jury-Mitglieder für das zweite Gerichtsverfahren ausgewählt werden", lautet ihre Vermutung.
Dutzende Frauen werfen dem US-Entertainer Bill Cosby Sexualdelikte vor. Der bisher einzige Strafprozess gegen den US-Entertainer Bill Cosby wegen sexueller Nötigung ist ergebnislos zu Ende gegangen. Die zwölfköpfige Jury konnte sich am Samstag nach mehrtägigen Beratungen nicht auf ein Urteil einigen.
Es ging um die Frage, ob Cosby die Amerikanerin Andrea Constand an einem Abend im Jahr 2004 sexuell missbrauchte. Die Staatsanwaltschaft kündigte umgehend an, den Fall erneut vor Gericht zu bringen.
Quelle: ntv.de, soe/spot