Unterhaltung

"Wäre wirklich gern gekommen" Clooney sagt wegen Geburt Termin ab

Seit September 2014 verheiratet: die Clooneys.

Seit September 2014 verheiratet: die Clooneys.

(Foto: REUTERS)

Warum verwandeln gestandene Männer sich zu knuffigen Bärchen mit Watte im Kopf, sobald Nachwuchs ansteht? Und warum verfallen sie gern in die indirekte Rede? Erdrückt die baldige Verantwortung sie bereits in der Schwangerschaft?

Also, nicht falsch verstehen: Es ist toll, dass George Clooney in seinem hohen Alter nun doch nochmal Vater wird und das gleich zweimal. Und es ist auch viel gesünder, ein Leben mit Frau und Kindern zu führen, statt immer nur Whiskey oder Wodka schlürfende, Basketball spielende Kumpels in der Junggesellenbude zu bewirten. Stimmt nicht ganz, Georgie hatte ja noch ein Hausschwein - und warum er nun vom Frauen- zum Pantoffelheld geworden ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dennoch ist es auffällig, wie Männer, die vorher ein gewisses Beuteschema hatten und die mit Frauen sagen wir mal auf Fast-Food-Art umgegangen sind und quasi in einem ständigen "Drive Through"-Modus waren - dann plötzlich DIE EINE, die ganz anders ist als alle anderen zuvor, herauspicken und mit ihr die totale Wandlung mitmachen.

Da muss ich erstmal meine Frau fragen ...

Da muss ich erstmal meine Frau fragen ...

(Foto: REUTERS)

Anders kann man es beim notorischen Junggesellen (die erste Ehe des 56-Jährigen zählte ja komischerweise irgendwie nie) nun wirklich nicht nennen. Und wie gesagt, alles gut, alles fein. Was stört, ist aber die Wortwahl. Wie jetzt im Falle der anstehenden Geburt (voraussichtlich Anfang Juni) seiner Zwillinge mit Gattin Amal. Der Schauspieler ließ am Wochenende die Verleihung des Aurora-Preises zur Förderung der Menschlichkeit ausfallen. Das ist grundsätzlich verständlich, denn die Zeremonie wäre in Armenien gewesen, also nicht gerade um die Ecke. Neben vielen Persönlichkeiten, die sich für humanitäre Hilfe engagieren, gehört auch Clooney zum Auswahlkomitee.

In einer Videobotschaft erklärte er jedoch, er wäre wirklich gerne gekommen. Aber wenn seine Frau die Zwillinge genau dann bekommen würde, während er dort sei, bräuchte er niemals mehr heimzukommen, sagte er über seine schwangere Frau Amal. Und das ist es, was stört. Könnte er nicht sagen: "Ich möchte jetzt ganz einfach nicht kommen, denn ich lasse meine Frau ungern allein zu Hause, wenn sie unsere Kinder bekommt. Sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste und ich wäre gerne da für sie. Außerdem will ich die Geburt, die für meine Frau sicher ein große Strapaze wird, auf keinen Fall verpassen, und von der ersten Sekunde an möchte ich für sie und die Kinder da sein." Nein, stattdessen lässt er durchsickern, dass er dem Spaß einer Preisverleihung gegenüber ja nicht abgeneigt wäre und nur deswegen nicht kommen kann, weil er sonst Stress von seiner Frau bekäme und er sich gar nicht mehr zu Hause blicken lassen müsste.

Das ist diese Art von Chauvitum, die alle total süß finden, die aber in Wirklichkeit total bieder und blöd ist. Das ist aber auch die Art von Chauvitum, die viele Frauen so gerne mitmachen, weil sie ja immerhin den Super-Womanizer geknackt haben. Selbst eine Amal Clooney, die als Menschenrechtsanwältin auf der ganzen Welt tätig und erfolgreich ist, lächelt milde, wenn ihr Trophäenmann solche Ehemänner-Dümmlichkeiten von sich gibt. "Da muss ich erstmal meine Regierung fragen", wäre der Spruch, den so ein Mann süffisant lächelnd von sich gibt, wenn er einen Termin mit seiner Frau abstimmen müsste. Hat man schon je eine Frau gehört, die so etwas gesagt hat? Frauen sagen eher: "Das besprech' ich mal mit meinem Mann und dann melde mich mich."

Egal, die Welt ist voller schwangerer Frauen und wir wünschen natürlich an dieser Stelle tolle Geburten und gesunde Kinder und glückliche Eltern, und fragen uns dennoch, warum das alles so inszeniert werden muss heutzutage.

Quelle: ntv.de

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