Seitenhieb gegen Trump? Conan O'Brien scherzt bei Oscars über "mächtigen Russen"
03.03.2025, 09:34 Uhr Artikel anhören
"Sieht seinem Alter gemäß aus": Conan O'Brien.
(Foto: REUTERS)
Die Weltpolitik macht auch vor Hollywood nicht halt. Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung würdigt Moderator Conan O'Brien diesen Umstand auf ganz eigene Weise. Auch im Hinblick auf andere Themen erlaubt er sich einige Spitzen.
Moderator Conan O'Brien hat für einen markigen Satz über den Widerstand gegen einen "mächtigen Russen" Zustimmung bei der diesjährigen Oscar-Verleihung bekommen. Der US-Comedian sprach über den Film "Anora", in dem sich eine Sexarbeiterin in den Sohn eines russischen Oligarchen verliebt und der Familie auch Paroli bietet.
Der Film gewann im Laufe des Abends fünf Auszeichnungen, darunter den Preis für den besten Film. O'Brien sprach nach den ersten Auszeichnungen in Los Angeles darüber, dass der Film einen Lauf hatte. "Ich denke, Amerikaner sind begeistert, dass jemand endlich einem mächtigen Russen die Stirn bietet."
O'Brien führte nicht näher aus, was er damit meinte, bekam aber Applaus im Saal. Das Branchenportal "Deadline" interpretierte den Satz als Seitenhieb auf US-Präsident Donald Trump und dessen Haltung zu Russlands Präsident Wladimir Putin, der seit drei Jahren Krieg gegen die Ukraine führt.
Vor einigen Tagen war es im Weißen Haus in Washington zu einem Eklat zwischen Trump, seinem Vize J.D. Vance und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gekommen. Der US-Präsident hatte Selenskyj mit Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem vorgeworfen, er riskiere einen Dritten Weltkrieg.
479 Mal das F-Wort benutzt
Schon zum Auftakt der Oscar-Verleihung hatte Moderator O'Brien mit sarkastischen Witzen für Lacher gesorgt. Er heiße alle zur größten Nacht in Hollywood willkommen - "die um 16 Uhr nachmittags beginnt", scherzte der Comedian. Auch sich selbst nahm O'Brien auf die Schippe. "Ich weiß schon, was ihr denkt: 'Hat Conan an sich was machen lassen. Ernsthaft. Er sieht seinem Alter gemäß aus'", sagte der 61-Jährige. Zudem nahm O'Brien den Streaming-Riesen Netflix für Preiserhöhungen seines Abos aufs Korn.
Auch gegen Schauspielerin Karla Sofía Gascón teilte er aus. Die Hauptdarstellerin des Films "Emilia Pérez" hatte sich in alten, inzwischen gelöschten Posts auf dem Portal X islamfeindlich und rassistisch geäußert - das löste Kontroversen aus. O'Brien scherzte anfangs über mehrere nominierte Filme. In "Anora" sei 479 Mal das F-Wort ("Fuck") benutzt worden. "Das ist dreimal mehr als der Rekord, den der PR-Agent von Karla Sofía Gascón aufgestellt hat", sagte er. "Karla, wenn Du über die Oscars twittern willst, dran denken: Mein Name ist Jimmy Kimmel." Kimmel hatte die Preisverleihung früher moderiert.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa/AP