"Enorme Schmerzen erlitten" Country-Sänger Kinky Friedman ist tot
28.06.2024, 10:52 Uhr Artikel anhören
Kinky wird weiterleben, wenn seine Bücher gelesen und seine Lieder gesungen werden", heißt es auf seinem X-Account.
(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)
In den 1970ern startet Kinky Friedman als Country-Sänger durch. Nebenbei schreibt der Freund von Willie Nelson Detektivgeschichten und kandidiert in Texas für das Amt des Gouverneurs, wo er sich unter anderem für die Homo-Ehe einsetzt. Nun ist Friedman mit 79 Jahren gestorben.
Kinky Friedman ist gestorben. Der Country-Sänger, Songwriter und Schriftsteller, der für Lieder wie "Sold American" bekannt war, wurde 79 Jahre alt. Der Künstler, der eng mit Musikkollege Willie Nelson befreundet war, verstarb am Donnerstag auf seiner Ranch in Medina, Texas, offenbar an den Folgen der Parkinson-Krankheit, wie die "New York Times" berichtet.
"Kinky Friedman ist in seinem geliebten Echo Hill im Kreise seiner Familie und Freunde auf einen Regenbogen gestiegen", heißt es in einer auf seinem X-Account veröffentlichten offiziellen Erklärung. Weiter ist dort zu lesen: "Kinkster hat in den letzten Jahren enorme Schmerzen und unvorstellbare Verluste erlitten, aber er hat nie seinen Kampfgeist und seinen schnellen Verstand verloren. Kinky wird weiterleben, wenn seine Bücher gelesen und seine Lieder gesungen werden."
Kinky Friedmans bedeutendstes Werk als Musiker ist sein Album "Sold American" aus dem Jahr 1973, das neben dem Titelsong auch die Lieder "High on Jesus" und "The Ballad of Charles Whitman" enthält. Der Sänger, dessen Großeltern einst als russische Juden in die USA emigrierten, tourte außerdem unter anderem mit Musiklegende Bob Dylan, der als Fan von Friedman gilt.
Pro Cannabis und Homo-Ehe
Neben seiner Karriere als Musiker wurde Kinky Friedman, der 1944 in Chicago zur Welt kam und in Texas aufwuchs, in den 1980er-Jahren auch durch seine Romane bekannt. Er schrieb etwa 20 Bücher, vor allem Detektivgeschichten. Er war auch Autor einer Kolumne. Auch kleine Auftritte in Filmen hatte Friedman.
Zudem war Kinky Friedman politisch aktiv. 2006 kandidierte der Musiker parteilos für das Amt des Gouverneurs von Texas und erhielt fast 13 Prozent der Stimmen. Er setzte sich mit Blick auf Gefängnisreduzierung und Bildungsfinanzierung für eine Legalisierung von Cannabis ein und befürwortete mehr Investitionen in die Nutzung alternativer Kraftstoffressourcen und eine höhere Bezahlung der Lehrer. In Bezug auf die Todesstrafe sagte der Sänger: "Ich bin nicht gegen die Todesstrafe, aber ich bin verdammt sicher dagegen, dass der Falsche hingerichtet wird."
Auch bei Frauen- und LGBTQ-Rechten zeigte sich der Sänger liberal. Laut seiner Webseite glaubte er "an das Recht der Frau, selbst zu wählen", ob sie abtreiben wolle. Weiter sagte Friedman, der selbst nie heiratete, humorvoll: "Ich unterstütze die Homo-Ehe. Ich glaube, sie haben das Recht, genauso unglücklich zu sein wie der Rest von uns." Kinky Friedman soll außerdem mit den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush befreundet gewesen sein. Beide hat er im Weißen Haus besucht.
Quelle: ntv.de, lpe/spot