"Hat niemanden umgebracht" Culcha Candela nehmen Liefers in Schutz
10.05.2021, 10:31 Uhr
Mateo Jasik (l.) und John Magiriba Lwanga (r.) von Culcha Candela warnen vor übertriebener Kritik an Jan Josef Liefers.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Wogen um die Künstleraktion #allesdichtmachen haben sich geglättet - doch die öffentliche Empörung darüber bewegt die Szene weiter. Die Berliner Band Culcha Candela warnt vor überzogenen Reaktionen. In Deutschland dürfe sich keine "Hetzkultur" breitmachen.
Nach dem Wirbel um die Videoaktion "allesdichtmachen" warnt die Berliner Band Culcha Candela vor einer Hetzkultur in Deutschland. "Jan Josef Liefers ist ein guter Kerl im Herzen, der hat jetzt auch niemanden umgebracht, ist auch kein Verschwörungstheoretiker", sagte Sänger . Auch wenn manchen diese Art der Kritik nicht gefallen habe, sei das kein Grund, Leute abzustempeln und zu sagen: "Du bist jetzt in dem Lager, du darfst nie wieder 'Tatort' filmen." Das finde er gefährlich.
Bei der Aktion #allesdichtmachen hatten vor gut zwei Wochen rund 50 Schauspielerinnen und Schauspieler - darunter Jan Josef Liefers, Volker Bruch, Ulrich Tukur und Meret Becker - mit ironisch-satirischen Videos die Coronapolitik in Deutschland kommentiert. Die Videos waren unterschiedlich. Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung auch aus dem rechten Lager distanzierten sich mehrere der Teilnehmer von ihren Beiträgen.
Liefers verteidigte als einer der wenigen Teilnehmer öffentlich die Aktion. Vor allem in den sozialen Medien forderten Menschen deshalb, die ARD solle die Zusammenarbeit mit dem "Tatort"-Star beenden. Vielen anderen ging das zu weit. "Wir sollten auf jeden Fall nicht in so eine Hetzkultur verfallen, das wäre sehr schade", sagte Sänger John Magiriba Lwanga.
Band kennt sich mit Kritik auf Kritik aus
Culcha Candela hatten vor einem Jahr selbst auf ironische Weise die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung kritisiert - und dafür viel Kritik einstecken müssen. In einem Tweet sprach sich die Band überspitzt für einen Lockdown bis 2025 aus. "Das war am Anfang der Pandemie, wo für mich abzusehen war, dass es die Veranstaltungsbranche ganz, ganz hart treffen wird", sagte Jasik. Das habe er kritisiert.
"Die Wortwahl von mir war richtig schlecht und falsch", so Jasik. "Ich hab mich superemotional dazu hinreißen lassen." Er bleibe jedoch im Kern bei seiner Aussage Es gebe keine Öffnungsperspektiven für die Branche. Culcha Candela veröffentlichen am 28. Mai ihr zehntes Studioalbum "Top Ten".
Quelle: ntv.de, jug/dpa