Unterhaltung

Baupläne in Barcelona Denkmal für Mercury und Caballé sorgt für Zoff

26.11.2025, 12:26 Uhr
Freddie-Mercury-Saenger-der-britischen-Rockband-Queen-und-die-spanische-Opernsaengerin-Montserrat-Caballe-tragen-am-9-Oktober-1988-waehrend-eines-Open-Air-Konzerts-ihren-Olympia-Hit-Barcelona-in-der-gleichnamigen-spanischen-Stadt-vor-Barcelona-ist-Austragungsort-der-Olympischen-Sommerspiele-1992-und-feiert-an-diesem-Tag-das-Eintreffen-der-Olympischen-Flagge-aus-Seoul-Suedkorea
Freddie Mercury, Sänger der britischen Rockband Queen, und die spanische Opernsängerin Montserrat Caballe schmettern 1988 ihren Hit "Barcelona". (Foto: picture-alliance / dpa)

Ein als Ehrung für Queen-Frontmann Freddy Mercury und Opernstar Montserrat Caballé gedachtes Denkmal polarisiert Barcelona. Es geht um die Frage, ob man bei einem Künstler die Person und das Werk trennen muss.

Beide weilen nicht mehr unter uns, trotzdem sorgen die Musik-Ikonen Freddie Mercury und Montserrat Caballé dieser Tage in Barcelona für Aufregung. Das Rathaus der Stadt im Nordosten Spaniens plant die Errichtung einer Statue zu Ehren des 1991 verstorbenen britischen Sängers und der spanischen Opernsängerin, die 2018 gestorben ist. Als Duo hatten Mercury und Caballé der katalanischen Metropole mit ihrem Duett "Barcelona" ein musikalisches Denkmal gesetzt. Doch dem Sänger der Rockband Queen und der Operndiva dafür nun ein echtes Denkmal zu errichten, stößt auf zunehmenden Widerstand.

Nachbarvereine sprechen sich energisch dagegen aus, dass die Statue auf dem frisch renovierten Glòries-Platz unweit der Sagrada Família errichtet wird, wie "La Vanguardia" und weitere Medien berichten. "Wir haben nichts gegen Mercury", zitierte die spanische Zeitung Sprecher von vier Nachbarvereinen rund um Glòries. Das Problem sei Caballé. Sie könne trotz ihrer Erfolge nicht als Vorbild gelten. "Ihre außergewöhnliche Stimme allein rechtfertigt nicht eine solche Auszeichnung", hieß es.

Die Kritiker der Denkmalpläne sollen bemängeln, dass die 1933 in Barcelona geborene Sopranistin ihren Wohnsitz aus finanziellen Gründen ins Ausland verlegt haben soll und zu allem Übel zudem wegen Steuerbetrugs angeklagt und verurteilt worden sei.

"In der ganzen Welt" positiv vertreten

Angehörige Caballés verteidigten unterdessen das Projekt der Stadt. Umstrittene Aspekte der Biografie der Sängerin dürften ihr künstlerisches Vermächtnis nicht überschatten, erklärten sie. Caballé habe Barcelona und ihr Land schließlich "in der ganzen Welt" positiv vertreten.

Der Aussichtspunkt auf dem Glòries gilt ungeachtet aller Diskussionen weiter als Favorit für den geplanten Denkmalbau, auch wenn die endgültige Entscheidung über den Standort noch aussteht. Als Alternative wird der Brunnen Font Màgica am Montjuïc-Park gehandelt. Die Oppositionspartei PP veröffentlichte eine per KI erzeugte Visualisierung, die zeigen soll, dass das Monument dort gut passen könnte.

Der 1991 im Alter von 45 Jahren gestorbene Mercury erlangte als Leadsänger und Songwriter der Band Queen schon zu Lebzeiten Kultstatus. Caballé starb 2018 mit 85 Jahren. Sie war eine der großen Operndiven. Das Lied "Barcelona" wurde knapp fünf Jahre nach seiner Veröffentlichung zur Hymne der Olympischen Spiele, die 1992 in der katalanischen Stadt ausgtragen wurden.

Quelle: ntv.de, csp/dpa

RockmusikBarcelonaOlympische SpieleMusik