M wie Musik, Mexiko und morbid Depeche Mode bringen Konzertfilm ins Kino
28.10.2025, 18:58 Uhr Artikel anhören
Ein Erlebnis - live wie im Kino: Depeche Mode.
(Foto: Toni François / Sony Music)
"Memento Mori" heißt das bis dato letzte Studioalbum von Depeche Mode, das nach dem Tod von Gründungsmitglied Andrew Fletcher erschien. Der Konzertfilm "Depeche Mode: M" lässt die zugehörigen Live-Shows in Mexiko-Stadt wiederaufleben. Ein morbides Werk, das jetzt im Kino läuft.
Man kann sich einen Konzertfilm natürlich auch zu Hause reinziehen - auf dem Sofa, der heimischen Soundanlage, dem Flachbildfernseher oder vielleicht sogar dem Beamer. Wer es aber gern noch eine Spur fetter hätte, gibt sich das Ganze vielleicht wirklich am besten im Kino. Erst recht, wenn man ein Fan der Formation ist, die da ihre Shows in den schönsten Bildern und besten Tönen für immer eingefangen hat.
Depeche Mode tun ihrer riesigen Fanschar nun genau diesen Gefallen und bringen ihren Konzertfilm "Depeche Mode: M" ab diesem Dienstag auf die Leinwand. Nur in vereinzelten Vorstellungen und nur in einigen Kinos. Wer am Ende das Erlebnis teilen möchte, mit vielen gleichgesinnten Anhängerinnen und Anhängern der britischen Synthie-Pop-Ikonen zusammen singend im Kinosaal zu stehen, sollte sich also nicht allzu viel Zeit beim Ticketkauf lassen.
Der Film zeigt ausgewähltes Material von drei ausverkauften Konzerten 2023 in Mexiko-Stadt. Die Shows folgten auf das Album "Memento Mori", das Depeche Mode im selben Jahr veröffentlicht hatten. Auf dem Album verarbeiteten die verbliebenen Band-Mitglieder Dave Gahan und Martin Gore nicht zuletzt den Tod ihres Bandkollegen Andrew Fletcher. Das Depeche-Mode-Gründungsmitglied starb im Mai 2022 im Alter von nur 60 Jahren. Dementsprechend düster fiel das Album aus, dessen Titel "Memento Mori" so viel bedeutet wie "Bedenke, dass du sterben musst".
"Wirklich wundervolle Arbeit"
Auch der unter der Ägide des mexikanischen Filmemachers Fernando Frias entstandene Konzertfilm kommt reichlich morbide daher. Schließlich verbindet er Live-Sequenzen der Depeche-Mode-Shows im Foro Sol Stadion von Mexiko-Stadt mit den Motiven von Tod und Sterblichkeit in der mexikanischen Kultur. Mitunter unterbrechen die nachdenklichen Betrachtungen des für sein Werk "I'm No Longer Here" oscarnominierten Regisseurs etwas länger die Musik-Sequenzen in "Depeche Mode: M" - für manche Fans womöglich zu lang. Doch spätestens wenn dann Dave Gahan wieder als unwiderstehlicher Derwisch in Aktion tritt, wird man allemal entschädigt.
(Foto: Unimedia)
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Keine Frage: Auch jenseits der 60 hat Gahan noch eine Ausstrahlung, Präsenz und Anziehungskraft auf der Bühne wie viele Mitte 20 nicht. Und das nach einem Leben, das einiges an Drogen, Krebs und sogar einen Suizidversuch gesehen hat. Frias fing die Magie der Depeche-Mode-Shows in beeindruckenden Bildern ein. Auch Gahan, der dem Regisseur eine "wirklich wundervolle Arbeit" attestierte, geriet darüber ins Schwärmen. Dabei zollt der Film natürlich auch Fletcher in vielerlei Hinsicht angemessen Tribut.
112 "Memento Mori"-Shows
Die "Memento Mori"-Tournee umfasste laut Sony Music insgesamt 112 Konzerte, davon 67 in Europa und 45 in Amerika, vor mehr als drei Millionen Fans. Station machten Depeche Mode damals auch in Berlin, Hamburg, München, Köln, Leipzig, Düsseldorf, Frankfurt und Bern. Die Band beendete die Welttournee im April 2024.
Depeche Mode gelten als eine der einflussreichsten Bands der elektronischen Musik. Die 1980 gegründete Gruppe hat mit Hits wie "Enjoy The Silence", "People Are People", "Just Can't Get Enough" oder "Master And Servant" Musikgeschichte geschrieben und weltweit mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft. Auch "Memento Mori" gehörte in Deutschland 2023 zu den erfolgreichsten Alben des Jahres.
Wer "Depeche Mode: M" im großen Kinosaal verpasst, kann den Film ab 5. Dezember fürs Heimkino erwerben. Gleichzeitig erscheint das Live-Album "Memento Mori: Mexico City".
Quelle: ntv.de, vpr