"Die Bachelors" im Interview "Kein Typ, der Mädels nur als Trophäe sieht"
18.06.2025, 15:16 Uhr Artikel anhören
"Die Bachelors" alias Martin Braun (l.) und Felix Stein: Wem überreichen sie wohl die letzte Rose?
(Foto: RTL / Benno Kraehahn)
Ein dynamisches Duo verteilt in den nächsten Wochen Rosen bei RTL: Felix Stein und Martin Braun sind "Die Bachelors". Im Interview mit ntv.de vor dem Start der neuen Staffel am 18. Juni sprechen die beiden über die Freuden und Tücken des Datings im Doppelpack, was sie gerne vor ihrer Teilnahme gewusst hätten und wie man(n) sich die Namen all der Ladys merken kann.
ntv.de: Die erste Folge "Die Bachelors" ist bereits auf RTL+ im Stream zu sehen und startet am 18. Juni bei RTL - wie ist die Resonanz so weit?
Martin: Natürlich erreicht uns schon die eine oder andere Nachricht und bis jetzt ist die Resonanz ganz gut.
Felix: Von Familien und Freunden gab es schon "Daumen hoch". Wir werden die erste Folge zusammen gucken. Das wird "cringe" genug.
Wie "cringe" war es, die ersten Ausschnitte zu sehen?
Felix: Das hat schon krasse Hollywood-Vibes gehabt. Vorher habe ich gedacht: "Oh, Dating, das wird bestimmt komisch" - und es ist auch komisch, sich in gewissen Momenten im Fernsehen zu sehen. Aber bei dem Trailer schoss mir nur durch den Kopf: "Wow, RTL hat richtig geil gezaubert." Deswegen freue ich mich extrem auf die Staffel.
Apropos Dating. Was hat euch dazu bewogen, im Fernsehen nach der Liebe zu suchen?
Martin: Es hat einfach gepasst. Es war der richtige Moment, der richtige Zeitpunkt. Ich bin der Meinung, man kann die Liebe oder die Richtige überall finden, ob es jetzt hier im TV ist oder im Fitnessstudio oder beim Einkaufen, das macht ja keinen Unterschied. Aber so ein Format mit so besonderen Aktivitäten und tollen Orten ist natürlich etwas, das sehr schön ist. Und im besten Fall kann man sich das dann später sogar immer wieder angucken.
Felix: Früher habe ich immer ausgeschlossen, bei irgendwelchen Formaten mitzumachen. Bis auf "Der Bachelor". Dann kam das Angebot und ich dachte: "Ich höre mir das mal an." Ich hatte da richtig Bock drauf. Ich habe mir gedacht, vielleicht ist das der Weg, hoffentlich seine letzte Frau zu finden. Gerade in einer Großstadt wie Berlin, wo Dating gar keinen Spaß macht.
Felix, du hast vorab in einem Kennenlernvideo erklärt, dass du dich bei "Die Bachelors" darauf freust, eine Frau ohne Ablenkung durch Social Media und Co. kennenzulernen. War das dann tatsächlich auch so?
Felix: Ja, voll. Es war richtig, richtig schön. Natürlich ist es ein absolut surreales Ambiente und du bist in einer Bubble. Aber du hast eben auch nicht ständig das Bedürfnis, mal eben zu checken, wie sieht diese Person auf Instagram aus, wen kennt die, woher könnte ich sie kennen. So ist halt unsere Generation. Und ich bin natürlich selbst auch ein bisschen in diesem Konstrukt gefangen. Aber das war das erste Mal seit vielen Jahren, dass ich jemanden wirklich erst mal komplett kennenlernen konnte und live gesehen habe. Ich denke, allein deswegen war es der richtige Schritt, das Format zu machen. Weil das wirklich ein "gesundes" Kennenlernen war. Natürlich mit Kamera und so, aber das vergisst du relativ schnell.
Wie war es für euch, als ihr erfahren habt, dass ihr zu zweit seid?
Felix: Das war am Anfang natürlich ein Dämpfer. (lacht) Ich habe jetzt, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, weil ich mich mit der Reality-Bubble gar nicht beschäftigt habe. Ich habe überhaupt nicht darüber nachgedacht, dass es noch ein zweiter Bachelor sein könnte. Ich musste das dann erst mal sacken lassen. Rückblickend kann ich jetzt aber sagen, dass der Vibe mit Martin cool war und es super ist, dass du jemanden zum Reden hast. Aber im ersten Moment wusste ich tatsächlich nicht, ob ich das jetzt so geil finde.
Und wie war es für dich, Martin?

Zu zweit ist man(n) weniger allein: Felix Stein (l.) und Martin Braun daten bei RTL im Doppelpack.
(Foto: RTL / Lena-Luise Grellert)
Martin: Als ich gesehen habe, dass da noch ein Zweiter ist, habe ich gedacht: "Whoops, okay, du machst das hier jetzt nicht alleine." Das ist aber, glaube ich, völlig normal, dass man das erst mal denkt. Nicht, weil man unbedingt allein im Mittelpunkt stehen will, sondern auch, weil es dadurch andere Schauplätze, andere Berührungspunkte, andere Dinge gibt, die dann mit reinspielen, die einen vielleicht ablenken. Aber im Großen und Ganzen bin ich im Nachhinein happy darüber, dass wir zu zweit sind, weil es auch eine sehr extreme Situation ist, sehr emotional, da kommen viele Dinge hoch. Und wenn man dann jemanden hat, mit dem man da mal drüber sprechen kann, nimmt einem das ja auch ein bisschen Stress und Druck und gibt einem auch etwas Ruhe.
Zu zweit zu sein, bedeutet natürlich auch, sich gegebenenfalls bei den Ladys in die Quere zu kommen. Hattet ihr dasselbe Beuteschema?
Felix: Es wäre Spoilern, wenn ich dazu jetzt was sagen würde. Aber im Großen und Ganzen haben wir uns sehr gut verstanden. Und das Wichtigste ist, unabhängig davon, ob wir jetzt vielleicht beide jemanden gut fanden, dass wir beide durch unser Alter, durch die Kinder, die wir haben, mit uns im Reinen sind und kommunizieren können. Das war so der Spirit, den wir hatten. Aber wir wissen natürlich immer noch nicht, wie es bei den Mädels war und was die über uns gesagt haben oder wie sie über uns dachten. Das wird richtig lustig für uns, das zu sehen. Oder auch nicht. (lacht)
Nun gibt es kritische Stimmen, die anmerken, dass ein Format wie "Die Bachelors" nicht sehr feministisch sei, wenn viele Frauen um die Gunst eines Mannes buhlen müssen. Wie steht ihr dazu?
Martin: Jeder, der da mitmacht, weiß ja ungefähr, worauf er oder sie sich einlässt. Das ist jetzt nicht so, dass man ins kalte Wasser geschmissen wird. Und es ist ja auch keine Einbahnstraße. Nur, weil wir die Bachelors sind und sagen "Wir finden dich gut", heißt das ja nicht, dass die Frau auch sagt "Ich finde dich gut". Es ist ja nicht so, dass wir als Männer machen dürfen, was wir wollen, sondern die Frauen haben da mindestens genauso viel mitzureden. Und wenn es halt nicht von beiden Seiten passt, dann kann das auch nichts werden. Deshalb gehe ich relativ locker mit dieser Kritik um.
Und du, Felix?
Felix: Ich glaube, wichtig ist, dass du von Anfang an durchblicken lässt, dass du kein Typ bist, der Mädels nur als Trophäe sieht. Dass man sich auf Augenhöhe begegnet. Für mich gibt es bei dem Format auch keine Gewinnerin. Im Idealfall haben die Frau und ich uns am Ende des Tages beide füreinander entschieden
Natürlich zählt beim Kennenlernen erst einmal die Optik. Gab es Momente in der Staffel, in denen ihr den ersten Eindruck revidieren musstet?
Martin: Die hatten wir, glaube ich, beide. Man hat gedacht "Okay, diese Frau ist jetzt vielleicht nicht die Frau, auf der mein erster Fokus liegt", aber durch Gespräche hat sich dann doch viel verändert und auch etwas entwickelt, wo man schließlich gedacht hat: "Krass, super interessante Frau. Da möchte ich mehr darüber erfahren." Oder eben andersherum.
Ich vergesse immer sofort Namen, wenn sich jemand vorstellt. Wie habt ihr das hinbekommen, euch all die Namen zu merken?
Martin: In meinem Fall sind die Ladys ja nicht klassisch aus dem Auto ausgestiegen, sondern ich habe im Vorfeld Blind Dates gehabt, wo ich dann auch schon die eine oder andere Entscheidung treffen musste. Und weil ich mit den Dates und was wir da gemacht haben, immer die Frau verknüpfen konnte, hatte ich so eine Art Eselsbrücke. Ich glaube, ich habe mir keinen Namen-Fauxpas geleistet.
Felix: Das ist tatsächlich eine Sache, auf die ich sehr stolz bin, weil es untypisch für mich ist, mir Namen gut zu merken. Ich bin da wie du. Dadurch, dass wir im normalen Leben so viel Ablenkung haben, vergesse ich meist relativ schnell auch Namen. Aber ich habe echt vom ersten Moment an alle Mädels draufgehabt. Weil ich aber auch nichts hatte, was mich abgelenkt hat. Und ich habe auch noch Tagebuch geschrieben und jeder weiß: Man behält im Kopf, was man sich aufschreibt.
Ihr habt beide Kinder. Martin hat zwei Töchter, Felix einen Sohn. Hattet ihr sie bei euren Dates im Hinterkopf und habt überlegt, ob das mit ihnen und der Frau passen könnte? Oder lässt man das Thema Kinder erst mal ganz raus?
Martin: Ich bin ein Freund davon, das ziemlich schnell am Anfang anzusprechen. Es kann ja sein, dass eine Frau einen Partner ohne Kinder will oder lieber eigene Kinder mit ihrem Partner haben möchte. Dann wäre für mich klar, dass dieses Date keine Zukunft hat. Dann passt es halt einfach nicht. Deshalb finde ich einen offenen Umgang mit dem Kinderthema sehr, sehr wichtig.
Felix: Es ist das Erste, was ich immer erzähle, damit es gar nicht erst irgendwelche Missverständnisse gibt. Denn sonst verschwendet die Frau auch ihre Zeit, wenn Kinder für sie vielleicht ein No Go sind.
Habt ihr euren Kindern erzählt, dass ihr im Fernsehen "Die Bachelors" seid?
Felix: Als ich nach Kapstadt geflogen bin, habe ich meinem Sohn gesagt, dass der Papa arbeiten geht. Er ist fünf, er versteht das noch nicht. Es war mental eine krasse Belastung für mich, so lange habe ich ihn zuvor noch nie nicht gesehen. Und jetzt habe ich ihm gesagt, dass ich bald im Fernsehen bin. Ich will ja nicht, dass ihm im Kindergarten irgendjemand davon erzählt, weil ein Elternteil zu Hause "Die Bachelors" schaut. Szenen mit Action, die er cool finden wird, werde ich ihm auch zeigen, aber den Gesamtkontext versteht er natürlich noch gar nicht.
Und wenn die Kinder irgendwann alt genug wären, selbst mitzumachen? Was würdet ihr sagen? Ja, macht mit - oder lieber nicht?
Felix: Es ist wie mit Tätowieren. Ich kann meinem Sohn nicht verbieten, sich tätowieren zu lassen, wenn ich überall Tattoos habe. Ich glaube, in seinem Fall wäre es cool, weil ich schon ein bisschen Erfahrungen mit ihm teilen könnte. Aber mein Sohn ist fünf und es ist gerade sehr unrealistisch für mich, dass er bei "Die Bachelors" mitmacht. Aber gut, hätten meine Eltern auch nicht gedacht. (lacht)
Was für Tipps hättet ihr denn für die nächste Generation Bachelors? Was hättet ihr gerne vorher gewusst?
Felix: Einfach genießen. Authentisch sein. Bloß keine Rolle spielen.
Martin: Go with the flow. Sich einfach darauf einlassen, aber wirklich. Das ist schwer. Oft ist man trotzdem noch verkopft, was auch normal ist. Da sind Kameras, da ist ein großes Team, da sind andere Menschen und da muss man sich einfach reinfinden.
Felix: Dabei zu sein, ist wesentlich größer, als du denkst. Genieße es und denke nicht darüber nach, was irgendwer zu Hause bei irgendwelchen Cringe-Momenten denken könnte. Du bist ja schließlich für ein höheres Ziel dabei. Im Idealfall.
Mit Martin Braun und Felix Stein sprach Claudia Spitzkowski
"Die Bachelors" gibt es ab 18. Juni immer mittwochs um 20.15 Uhr bei RTL zu sehen. Die jeweils aktuelle Folge steht bereits eine Woche zuvor zum Streamen auf RTL+ bereit.
Quelle: ntv.de