"Nicht mehr lange zu leben" Verbliebene Lebenszeit Faktor für Shatner-Doku
14.03.2023, 10:31 Uhr (aktualisiert)
Beruflich war er tüchtig, und auch privat: Shatner hat drei Töchter und fünf Enkelkinder.
(Foto: REUTERS)
Kurz vor William Shatners 92. Geburtstag wird ein Dokumentarfilm über das Leben des "Star Trek"-Stars erstmals gezeigt. Seine Zustimmung zum Projekt hat der Schauspieler offenbar gegeben, da er mittlerweile an den Tod denkt - und ein Stück seiner Lebensweisheit weitergeben möchte.
"Star Trek"-Ikone William Shatner hat verraten, warum er einer Doku über sein Leben zugestimmt hat. "Ich habe schon viele Angebote für Dokumentarfilme abgelehnt. Aber ich habe nicht mehr lange zu leben", verriet Shatner, der Ende März 92 Jahre alt wird, "Variety" im Interview. "Ob ich nun in diesem Moment umkippe oder in zehn Jahren, meine Zeit ist begrenzt, also ist das ein wichtiger Faktor", erklärte der Kanadier.
Auch seine Familie habe eine Rolle bei seiner Entscheidung gespielt: "Ich habe Enkelkinder. Dieser Dokumentarfilm ist eine Möglichkeit, sie nach meinem Tod zu erreichen." Shatner hat durch seine drei Töchter Leslie, Lisbeth und Melanie fünf Enkel.
Der 91-Jährige hat bereits ein bewegtes Leben hinter sich. Der Schauspielerei geht er schon seit dem sechsten Lebensjahr nach, als er in einer Theateraufführung mitwirken durfte. Seitdem ging er diesen Weg weiter, spielte in einigen weniger bekannten Produktionen mit und wurde schließlich 1966 zu Captain Kirk in der Serie "Raumschiff Enterprise". Auf die erfolgreiche Serie folgten sieben "Star Trek"-Kinofilme, die ihm einen Legendenstatus einbrachten.
Der älteste Mensch im All
Am 13. Oktober 2021 hob er dann sogar wirklich ab: Da war Shatner bei einem suborbitalen Flug ins All als Weltraumtourist an Bord der New Shepard der Firma "Blue Origin". Mit 90 Jahren wurde er damit zum bislang ältesten Menschen, der in den Weltraum flog.
Beim Dreh zu "You Can Call Me Bill" habe er es aber vermeiden wollen, nur auf seine Leistungen zurückzublicken, sagte Shatner "Variety". Stattdessen habe er "versucht, etwas zu entdecken, was ich noch nie zuvor gesagt habe". Er wolle das Publikum an seinen Erfahrungen teilhaben lassen.
"Das Traurige ist, je älter ein Mensch wird, desto weiser wird er, und dann stirbt er mit all diesem Wissen. Und dann ist es weg. Es ist nicht so, dass ich meine Ideen oder meine Kleidung mitnehme", sagte er. "Was soll ich mit all diesen Gedanken machen? Was soll ich mit 90 Jahren Beobachtungen machen?" Einen Teil davon teilt er nun in "You Can Call Me Bill".
Die Doku von Regisseur Alexandre O. Philippe wird auf dem diesjährigen SXSW Film Festival in Texas uraufgeführt, das vom 10. bis 19. März stattfindet.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 12. März 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, mpe/spot