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"Was ist los? Ist es zu schwer?" Kandidatensterben macht Jauch ratlos

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Auch er strauchelte: Kandidat Benjamin Burg.

Auch er strauchelte: Kandidat Benjamin Burg.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Generalversagen bei "Wer wird Millionär?": Am ersten Tag der "Drei-Millionen-Euro-Woche" stürzen drei von fünf Kandidaten ab. Jauch versteht die Welt nicht mehr.  Eine WWM-Premiere sorgt dann für ein versöhnliches Ende.

Günther Jauch startete verwirrt wie selten in das neue Jahr. "Ui. Wie sie fallen, wie sie stürzen, wie sie sich den Steiß verkürzen. Eijeijeijeijei", grämte er sich in der ersten Ausgabe von "Wer wird Millionär?". Da war gerade der zweite Kandidat am Montagabend auf 500 Euro herabgestürzt. "Ich tu doch gar nichts. Wir haben eine ganz normale Sendung hier", zeigte sich der RTL-Moderator einigermaßen ratlos. "Was ist denn heute los? Ist es zu schwer?" Dann kam es zu Beginn der "Drei-Millionen-Euro-Woche" noch schlimmer.

Für Sven Wergen (l.) lief es noch rund.

Für Sven Wergen (l.) lief es noch rund.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Gleich drei der fünf Kandidaten, die ihre Runde am Montag beendeten, stürzten auf die Sicherheitsstufe herab. Da war es vielleicht ganz gut, dass diese Sonderwoche bei WWM extra lang ausfällt. Von Montag bis Donnerstag können sich Anwärter für das Finale am Freitag qualifizieren. Dafür müssen mindestens 16.000 Euro erspielt werden. Für die meisten der Kandidaten war das an Tag eins eindeutig zu viel verlangt.

Jurist versagt bei WWM

"Je mehr Sie holen, desto größer sind auch Ihre Chancen im Finale", hatte Jauch dem ersten Kandidaten Sven Wergen erklärt. Der Lehrer aus Rheine zog mit 32.000 Euro in die Endrunde ein. Nach diesem regulären Auftakt schlug das WWM-Schicksal bereits zu, und das formvollendet. Gynäkologin Anna Öhlrich-Faustmann aus Düsseldorf stand für 64.000 Euro vor der Frage: Worum geht es bei "ius soli", dem "Recht des Bodens", und bei "ius sanguinis", dem "Recht des Blutes"?

Zur Auswahl standen Staatsbürgerschaft, Erbschaft, Notwehr und Einkommenssteuer. Öhlrich-Faustmann hatte den perfekten Joker. Ihr Vater ist Jurist und war sich sofort sicher: Hier wird nach Erbrecht gefragt. Also loggte seine Tochter die Antwort ein - und besiegelte ihren Absturz, denn die richtige Antwort lautete "Staatsbürgerschaft". Der Kandidatin war das pure Entsetzen ins Gesicht geschrieben, ihr kamen die Tränen.

"Das ist jetzt schade. Wir hätten Sie gerne im Finale gehabt", tröstete Jauch. "Irgendwas ist da juristisch durcheinander gegangen. Machen wir einen Strich darunter." Einfacher gesagt als getan. Denn anschließend folgte mit Benjamin Burg aus Bodnegg beim Bodensee der nächste 500-Euro-Kandidat. Für den Deutschlehrer war das Abenteuer "WWM" ganz schnell vorbei.

Absturz bei Jauch

Er wähnte sich bei der 2000-Euro-Frage "Womit soll nach 44 Jahren im Juni 2023 Schluss sein?" noch in Sicherheit. Burg dachte bei der Antwortmöglichkeit "Gala aus Frankfurt" sofort an die Zeitschrift und loggte das ein, "bevor ich mich verunsichern lasse". Jauch schenkte sich eine Nachfrage und meinte stattdessen: "Da hätten Sie sich lieber verunsichern lassen sollen." Denn die "Gala" erscheint im Hamburger Verlag Gruner & Jahr. Stattdessen wurde mit "Fiesta aus Köln" nach dem Automodell gesucht, das künftig nicht mehr in der Domstadt produziert werden wird. Ein Hoffnungsschimmer blieb dem glücklosen Kandidaten allerdings.

Michael Blum mauserte sich gar zu einem Favoriten.

Michael Blum mauserte sich gar zu einem Favoriten.

(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

"Da ist etwas passiert, was in 24 Jahren 'Wer wird Millionär?' noch nie passiert ist", hatte Jauch nämlich kurz zuvor festgestellt. Burgs Lebensgefährtin Kerstin Jacob-Rauch hatte es nämlich ebenfalls in die Auswahlrunde der "Drei-Millionen-Euro-Woche" von WWM geschafft. Das war purer Zufall. "Wir haben es gar nicht gemerkt, dass Sie zusammengehören", stellte Jauch klar. Nach Burgs Absturz meinte er: "Sie kann die Familienehre noch retten."

Tatsächlich schaffte es Jacob-Rauch als letzte Kandidatin am Montagabend noch auf den heißen Stuhl. Sie kehrt am Dienstag mit der 4000-Euro-Frage zurück. Nach ihrem Partner war dann gleich noch der dritte Pechvogel der ersten WWM-Sendung 2023 abgestürzt und zwar ebenfalls bei der 2000-Euro-Frage. Marco Piewek aus Essen scheiterte am Publikum. Das hatte per Abstimmung zu 61 Prozent dafür votiert, dass es 2021 in Deutschland erheblich weniger Osterfeuer als in den Vorjahren gegeben hatte. 37 Prozent stimmten für einen starken Rückgang bei den Waldbränden. Jauch fiel da mit Blick auf die Zuschauerränge endgültig vom Glauben ab. "Kein Mensch meldet ein Osterfeuer an. Es sind die Waldbrände", klärte er das Publikum und den Berater in einer Rechtsanwaltskanzlei auf. "61 Prozent Osterfeuer, eijeijei."

Er spielt um drei Millionen Euro

Die Sonderausgabe von "Wer wird Millionär?" produzierte aber auch einen echten Favoriten auf den Rekordgewinn am Freitag. Michael Blum aus Wiesbaden, Pressesprecher eines medizintechnischen Unternehmens in Hannover, war als vorletzter Kandidat am Montagabend zur Genüge vorgewarnt. Ihm gelang die perfekte Mischung aus Vorsicht, Wissen und Wagemut ("Wir gehen lecker essen, wenn es nicht klappt").

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Der 57-Jährige erschloss es sich mithilfe des 50:50-Jokers, dass von allen Parteien lediglich die SPD in sämtlichen 16 deutschen Landesparlamenten vertreten ist. Den Gewinn von 125.000 Euro sicherte sich Blum mit der Frage, welcher dieser Filme mit Tom Hanks auf einem gleichnamigen Roman beruht: "Schlaflos in Seattle", "Der Soldat James Ryan", "Forrest Gump" oder "Philadelphia".

Blum hat eine leise Ahnung, dass er "Forrest Gump" sogar daheim im Bücherregal stehen hat. Eine Englischlehrerin im Publikum tippte ebenfalls auf diesen Film, traute sich beim Zusatzjoker aber nicht aufzustehen. In letzter Sekunde meldete sich ihre Tochter und verhalf so dem Kandidaten zum Sieg. Denn bei der 500.000-Euro-Frage passte Blum dann lieber. Er hätte wissen sollen, dass einst der Hit "Jump" von Van Halen Nenas "99 Luftballons" von der Nummer eins in den US-Billboard-Charts ferngehalten hatte. "Ich hoffe, dass ich Ihnen dann mehr als ein unmoralisches Angebot am Freitag machen kann", freute sich Jauch.

(Dieser Artikel wurde am Dienstag, 03. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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