"Houdini" auch selbstironischEminem holt in neuer Single zum Rundumschlag aus

US-Rapper Eminem ist zurück: Nach vier Jahren veröffentlicht er wieder Musik, die erste Single ist seit wenigen Tagen auf dem Markt. Und sie zeigt, dass Eminem in vielem noch der Alte ist - gerade, wenn es um das Dissen anderer Menschen geht. Aber auch für sich selbst hat er ein paar Worte übrig.
Vier Jahre nach seinem letzten Album "Music to Be Murdered By" meldet sich Rap-Legende Eminem mit neuer Musik zurück. Wie bei dem skandalträchtigen Musiker nicht anders zu erwarten, sorgt bereits die erste Singleauskopplung seines für den Sommer angekündigten zwölften Studioalbums "The Death of Slim Shady (Coup de Grâce)" für ausgiebige Diskussionen.
In dem Song "Houdini", den er am vergangenen Freitag mit einem aufwendig produzierten Video veröffentlichte, nimmt er Abschied von seinem in den 1990er-Jahren etablierten Alter Ego Slim Shady. Zudem nutzt er die Gelegenheit, in schrillen Textzeilen ordentlich gegen Musikkollegen und den Rest der Welt auszuteilen. Dabei gestalten sich seine Aussagen jedoch derartig rätselhaft und widersprüchlich, dass ihre tatsächliche Bedeutung zumeist im Vagen bleibt.
Drag-Queen Ru Paul wird gedisst
Relativ konkret wird der Rapper lediglich in seinem Diss der Drag-Ikone Ru Paul, den er in mehreren Zeilen als "Schlangenarsch", "männlichen Transvestiten" oder "Falsche Schlampe" beschimpft. In weiteren Zeilen nimmt er ironisch Bezug auf die Rapperin Megan Thee Stallion, die im Jahr 2020 nach einem Streit von dem kanadischen Rapper Tory Lanez durch mehrere Schüsse in ihre Füße verletzt wurde. Zudem findet sich in dem Stück ein bissiger Seitenhieb auf den wegen Sexualstraftaten verurteilten Sänger R. Kelly.
"Meine Transgender-Katze ist siamesisch"
Trotz solcher Unverschämtheiten hält sich die Empörungswelle über das neue Werk des immer wieder der Homophobie bezichtigten Musikers in Grenzen. Generell scheint Eminem den Großteil seiner Schmähungsarie eher aus dramaturgischen und humoristischen Gründen zu zelebrieren.
Dies wird nicht zuletzt an Textpassagen deutlich, in denen er seinen eigenen Kindern ein "Fuck You" zukommen lässt oder in bissigen Zeilen seine eigene Katze aufs Korn nimmt. Über diese singt er etwa: "Meine Transgender-Katze ist siamesisch/Identifiziert sich als Schwarz, aber verhält sich chinesisch".
"Ich bin ein größeres Arschloch, als Kakteen es sind"
Auch sich selbst lässt er in dem Song nicht unkommentiert, macht sich über seine überwundene Drogensucht zu Anfang seiner Karriere lustig oder widmet sich Aussagen wie "Ich bin ein größeres Arschloch, als Kakteen es sind/Das ist der Grund, warum diese Worte Stiche versetzen, als würdest du von Bienen attackiert".
Dieser Aussage würden wohl selbst seine eingefleischten Fans mit einem Grinsen im Gesicht zustimmen. Wie ihre begeisterten Kommentare unter Eminems Instagram-Post zum neuen Song deutlich machen, feiern sie diesen bereits als neuen Klassiker der Rap-Ikone.