Unterhaltung

"Raider heißt jetzt Twix" Eskimo Callboy ändern ihren Namen

Eskimo Callboy? Nein, Electric Callboy.

Eskimo Callboy? Nein, Electric Callboy.

(Foto: Century Media Records / Sony Music)

Mit ihrer Bewerbung für das Ticket zum Eurovision Song Contest hat es nicht geklappt. Doch nicht nur deshalb gab es in jüngster Zeit Aufregung um Eskimo Callboy. Auch der Name der Band machte plötzlich Schlagzeilen. Nun reagiert die Formation - äußerst souverän und sympathisch.

Musikalisch haben die Jungs der 2010 gegründeten Metalcore-Band Eskimo Callboy schon so einiges erreicht. Fünf Studioalben haben sie bereits auf dem Kerbholz, drei davon schafften es bis in die deutschen Top Ten. Doch auch im Ausland feierte die Gruppe aus Castrop-Rauxel Erfolge, inklusive Tourneen durch Länder wie Japan, China oder Russland.

Aber nicht nur bei Liebhabern der härteren musikalischen Gangart hat die Gruppe einen Stein im Brett. Zusätzliche Bekanntheit erlangte sie auch, als ihr Schlagzeuger David Friedrich 2017 bei RTL das Herz von "Bachelorette" Jessica Paszka eroberte. Aber das nur am Rande.

Petition ohne Erfolg

Schließlich gab es in jüngster Zeit noch einmal ganz andere Schlagzeilen rund um die Gruppe. So hatten sich Eskimo Callboy für die Teilnahme am diesjährigen deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) beworben, waren von der mit der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten betrauten Jury jedoch nicht berücksichtigt worden. Viele fanden das unverständlich, darunter auch Fans, die prompt eine Petition für die Nachnominierung der Band ins Leben riefen. Weit über 100.000 Menschen unterzeichneten diese - vergebens. Der zuständige Norddeutsche Rundfunk (NDR) ließ sich nicht erweichen.

Nicht zuletzt im Zuge der Aufregung um die ESC-Kandidatur kam allerdings noch ein anderes Thema aufs Tapet, das im Zusammenhang mit Eskimo Callboy schon länger waberte: der Name der Gruppe. Der Ausdruck "Eskimo" sei diskriminierend und nicht zeitgemäß, so die Kritik. Die Band hat sich das ganz offensichtlich zu Herzen genommen.

"Wollen niemanden verletzen"

Schließlich verkündeten nun die beiden Sänger Kevin Ratajczak und Nico Sallach auf der Instagram-Seite der Gruppe eine spektakuläre Neuigkeit: Die Formation benennt sich um. Aus Eskimo Callboy wird kurzerhand Electric Callboy. "Wir wollen niemanden verletzen, wir wollen niemanden ausschließen und wir wollen definitiv keine uralten Klischees bedienen. Ein Bandname ist das einfach nicht wert", sagt Sallach zu dem ebenso mutigen wie souveränen Schritt.

Ansonsten würde sich natürlich nichts ändern, ergänzt Ratajczak. Sie blieben die "gleichen süßen Typen" wie in der Vergangenheit. Auch ihre Musik bleibe natürlich die gleiche. Oder, wie man auf Deutsch sage, so Ratajczak: "Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix."

Die Bekanntgabe des neuen Namens betten die Musiker in eine Stellungnahme zum Krieg in der Ukraine und dem dadurch verursachten Leid ein, was natürlich einen wesentlich höheren Stellenwert habe als ihr Band-Geplänkel. Geplante Konzerte in Russland und der Ukraine müssten leider abgesagt werden. Schlagzeuger Friedrich sei seit einer Woche ständig unterwegs, um einerseits Hilfsgüter an die ukrainische Grenze und andererseits Flüchtlinge von dort in Sicherheit zu bringen. Zugleich habe sich die Band ein weiteres Hilfsprojekt überlegt: das allererste T-Shirt mit dem neuen Bandnamen.

Die Einnahmen aus dem Verkauf des Shirts gingen zu 100 Prozent an einen von Friedrich initiierten Hilfsfonds, versprechen Ratajczak und Sallach. Viel sympathischer hätten sie ihre Botschaft nicht vermitteln können. Umso bedauerlicher ist es, dass ihnen die Chance zur ESC-Teilnahme verwehrt wurde.

Quelle: ntv.de, vpr

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen