"USA sind beängstigender Ort" Eva Longoria denkt an Flucht
14.11.2024, 13:45 Uhr Artikel anhören
Im Wahlkampf hatte sie sich für Kamala Harris stark gemacht: Eva Longoria.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Mit der Serie "Desperate Housewives" wird Eva Longoria einst berühmt. Heute treibt sie dagegen eher die politische Landschaft in den USA zur Verzweiflung. Nach dem Wahlsieg Donald Trumps sei ihre Heimat "ein beängstigender Ort", konstatiert sie und denkt laut darüber nach, das Land zu verlassen.
Schon nach dem ersten Wahlsieg von Donald Trump 2016 haben diverse US-Promis nicht ausgeschlossen, das Land zu verlassen. Wahr gemacht hat das danach kaum jemand, doch mit der jetzigen Wiederwahl des Republikaners zum US-Präsidenten wird die Frage für einige offenbar wieder akut. Eva Longoria zum Beispiel.
Die Schauspielerin hatte im Wahlkampf zuletzt für die Demokratin Kamala Harris geworben. Aber auch schon vor acht Jahren stemmte sie sich gegen einen Einzug Donald Trumps ins Weiße Haus. In einem Interview mit dem Magazin "Marie Claire" erinnert sie sich nun an den Moment zurück, als der Immobilienunternehmer und Reality-TV-Star das erste Mal zum Präsidenten gekürt wurde.
"Ich hatte in meinem Leben nie Depressionen", sagt die 49-Jährige. Damals habe ihr der Wahlausgang jedoch nicht nur heftig auf den Magen geschlagen, er habe auch bisherige Grundannahmen in ihrem Leben ins Wanken gebracht. "Kommt es auf meine Stimme wirklich an? Kann ich wirklich einen Unterschied machen?", habe sie sich etwa gefragt. "Was mich in meinen Grundüberzeugungen so erschüttert hat, war, dass ich wirklich von Herzen immer geglaubt habe, dass der beste Mensch gewinnen würde. Dann ist das passiert und hat mir gezeigt: 'Oh, warte. Der beste Mensch gewinnt nicht'", so Longoria im "Marie Claire"-Gespräch.
"Ich bin privilegiert"
Nach der nun erfolgten Wiederwahl Trumps habe ihr Weltbild einen weiteren Knacks abbekommen, macht Longoria deutlich. "Das Schockierende ist nicht, dass er gewonnen hat", sagt sie. "Es ist, dass ein verurteilter Krimineller, der so viel Hass ausspuckt, ins höchste Amt kommt." Die USA seien nun "ein beängstigender Ort", erklärt die Schauspielerin, erst recht, sollte Trump seine Ankündigungen aus dem Wahlkampf wahr machen.
"Ich bin privilegiert", räumt der Star zugleich ein. "Ich kann fliehen und irgendwo anders hingehen. Die meisten Amerikaner haben nicht so viel Glück. Sie werden in diesem dystopischen Land festsitzen, und meine Sorge und Traurigkeit gehört ihnen", ergänzt Longoria.
Tatsächlich hat die in Texas geborene Schauspielerin, die vor allem mit ihrer Rolle der Gaby Solis in der Serie "Desperate Housewives" (2004 bis 2012) bekannt wurde, den USA wohl schon länger weitgehend den Rücken zugekehrt. Laut "Marie Claire" leben sie und ihr Mann José Bastón mit dem gemeinsamen Sohn bereits seit mehreren Jahren zwischen Mexiko und Spanien.
Quelle: ntv.de, vpr