"Das ist keine Beschwerde" Franca Lehfeldt kann nicht in Mutterschutz gehen
16.01.2025, 19:01 Uhr Artikel anhören
Franca Lehfeldt und Christian Lindner sind seit 2022 verheiratet.
(Foto: picture alliance/dpa)
In einem langen Posting auf Instagram äußert sich Franca Lehfeldt zum Thema Mutterschutz - den sie selbst nicht in Anspruch nehmen kann. Beschweren möchte sich die Frau von FDP-Chef Lindner darüber nicht, aber sie prangert einen anderen Aspekt an.
Franca Lehfeldt ist schwanger und selbstständig. Auf ihrem Instagram-Profil hat die 35-Jährige Gedanken zu ihrer persönlichen Situation mit ihren rund 150.000 Followern geteilt. Demnach lautet eine oft gestellte Frage, ob sie in Mutterschutz gehen wird - und wenn ja, wann? Doch für Lehfeldt besteht diese Option gar nicht erst. "Mutterschutz? Selbstständige Frauen haben im Gegensatz zu Angestellten keinen Anspruch auf Mutterschutz und meistens (wenn privat krankenversichert) auch keinen auf Mutterschaftsgeld."
Privat krankenversicherte Selbstständige können laut Bundesfamilienministerium eine Krankentagegeldversicherung abschließen. Mit dieser besteht auch für die Dauer der gesetzlichen Schutzfristen und den Entbindungstag - sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin bis in der Regel acht Wochen nach der Geburt - Anspruch auf Ersatz des in dieser Dauer entstehenden Verdienstausfalls durch Zahlung des vereinbarten Krankentagegeldes.
Ihre Äußerungen wolle sie nicht als "Beschwerde" verstanden wissen, schreibt Lehfeldt. Sie stellten lediglich "die Faktenlage" dar. Lehfeldt hatte im Oktober 2023 bekannt gegeben, aus ihrem Job als Politik-Journalistin beim Nachrichtensender Welt auszutreten. Sie hat eine Beratungsagentur gegründet.
Der Journalistin zufolge werde "viel über Gleichberechtigung diskutiert, oftmals oberflächlich und symbolhaft". Ihrer Auffassung nach bestünde jedoch "echter Handlungsbedarf. Warum sollte eine Gründerin oder Selbstständige ihre finanziellen Reserven in dieser Lebensphase einsetzen oder auf den Partner setzen müssen, während männliche Wettbewerber keine Einbußen haben? Ist das keine Benachteiligung bei der Vereinbarkeit von Karriere und Familie?".
Zuspruch von Kolleginnen
Auch einige prominente Stimmen haben sich in Kommentaren zu Lehfeldts Aussage zu Wort gemeldet. So schreibt Journalistin Nena Brockhaus, Co-Autorin Lehfeldts beim Sachbuch "Alte weise Männer - Hommage an eine bedrohte Spezies" schlicht: "Word", was auf Deutsch sinngemäß bedeutet: "Gut gesagt".
Journalistin Leonie von Randow reagiert ihrerseits mit drei klatschenden Händen auf den Beitrag. Natascha van Dyk, die Ehefrau des bekannten DJs Paul van Dyk, kommentiert: "So ist es. Und die wenigsten wissen es."
Lehfeldts Ehemann Christian Lindner hatte der Zeitschrift "Bunte" gesagt, er werde nicht in Elternzeit gehen. "Das ist in meinem Job nicht vorgesehen", so der FDP-Chef. Zudem teilte er mit, dass er und seine Frau, sich "als Familie gleichberechtigt aufstellen" wollten.
Quelle: ntv.de, rog/spot