"Mulan"-Aufsteller zerstört Französischer Kinobesitzer rastet völlig aus
07.08.2020, 17:30 Uhr
"Mulan" wird nur auf der Streamingplattform Disney+ zu sehen sein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wegen der Corona-Krise werden viele Kinofilme nur auf Streamingseiten im Internet angeboten - so auch das Live-Action-Remake "Mulan". Ein französischer Kinobesitzer lässt seinem Ärger über die Entscheidung von Disney nun in einem Video freien Lauf.
Die Coronavirus-Pandemie hat auch die Filmindustrie schwer getroffen. Kinos mussten lange geschlossen bleiben. Das zwang wiederum die Studios, ihre Filme später als geplant zu veröffentlichen. Manche Streifen wurden aber auch gleich lediglich auf DVD oder als Stream angeboten, was viele Kinobesitzer wiederum vor finanzielle Herausforderungen stellt.
Eine Ankündigung des Filmriesen Disney sorgt jetzt für besonders großen Ärger. Der Konzern will sein Live-Action-Remake des Animationsfilms "Mulan" nun doch nicht in die Kinos bringen. Stattdessen soll es beim Streamingdienst Disney+ veröffentlicht werden - zu einem Premiumpreis von 29,99 US-Dollar.
Der Franzose Gerard Lemoine lässt seinem Ärger darüber freien Lauf. In einem Twitter-Video, das umgehend viral ging, ist zu sehen, wie der Besitzer des Kinos Cinepal in Palaiseau, einem Vorort südlich von Paris, einen "Mulan"-Aufsteller mit einem Baseballschläger zerstört. Seine Reaktion ist zwar extrem, aber auch verständlich: Denn "Mulan" wäre ein garantierter Kassenschlager gewesen, der die miserablen Vormonate zumindest teilweise hätte ausgleichen können.
"Ein Fick dich für die Betreiber"
"Mein Video übertrifft meine Erwartungen ein wenig", sagte Lemoine dem Magazin "Deadline". Der zwölf Sekunden lange Clip wurde bereits über eine Million Mal angeklickt. Er bewerbe "Mulan" schon "seit Monaten", weil er gehofft hatte, dass seine Wiedereröffnungsbemühungen mit dem Film belohnt werden würden. Die Kinos dürfen in Frankreich seit Juni wieder öffnen. Für Lemoine sei es seitdem "ein harter Kampf" gewesen, Publikum anzuziehen - selbst in der für ihren Kinohunger berühmten Nation.
"Es ist für die meisten von uns wirklich eine große Anstrengung, jetzt offenzubleiben", sagte er dem Magazin weiter. "Durch den Verlust von 'Mulan' haben wir die Möglichkeit verloren, unserem Publikum einen lang erwarteten Film anzubieten, der uns nach diesen schweren Wochen geholfen hätte. Es ist auch eine schlechte Nachricht für die Öffentlichkeit, die einen Kinostart erwartet hatte."
Lemoine setzt nun seine Hoffnungen auf Christopher Nolans Film "Tenet", der Ende August in Frankreich auf die Leinwände kommen soll. Er danke Warner zwar für die Veröffentlichung, "aber es ist nicht genug. Die Studios müssen verstehen, dass ich nicht lange durchhalten kann, wenn sie diese Filme stornieren oder auf Plattformen stellen. Ich habe mein Leben dem Zeigen von Filmen gewidmet und möchte nicht sterben!"
Beschwerden über die Ankündigung Disneys gab es aber auch in anderen Ländern. Gegenüber "Deadline" nannten einige britische Kinobesitzer den Entschluss "ein Fick dich an die Betreiber".
Quelle: ntv.de, lri/spot