"Da hatte er noch volles Haar" Friedrich und Charlotte Merz im Liebes-Plausch
03.08.2022, 17:35 Uhr
Seit 41 Jahren verheiratet: Friedrich und Charlotte Merz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Das ganz große Cover bleibt leider Lena und Mark Forster vorbehalten. Doch zumindest klein daneben grüßen Friedrich Merz und seine Frau Charlotte vom "Bunte"-Titelblatt. "Liebesinterview - Das Geheimnis unserer Ehe", heißt es da. Spektakulär! Das gilt es zu ergründen.
Es ist noch nicht allzu lange her, da turtelte Altkanzler Gerhard Schröder mit seiner fünften Frau Soyeon Schröder-Kim auf dem "Bunte"-Cover. Doch "Gas-Gerd" hat inzwischen ja seine Liebe zur Politik - oder dem, was er dafür hält - wiederentdeckt und ist damit beschäftigt, in Interviews Wladimir Putins Advokat zu geben.
Mit anderen Worten: Der Platz auf dem Titelbild der "Bunte" ist nun frei - für Friedrich Merz und seine Frau Charlotte! Blöd nur, dass es für den CDU-Chef im Gegensatz zu Schröder nicht ganz zum Großformat gereicht hat. Der Platz des Aufmachers ist stattdessen Lena Meyer-Landrut, Mark Forster und ihrem angeblichen "Liebesnest in Italien" vorbehalten.
Doch immerhin: Seitlich daneben wurde Merz und seiner Charlotte dann doch ein kleines Plätzchen freigeräumt. Der 66-Jährige scheint dabei mit bis zum Unterhemd aufgeknöpften Hemd eher leicht gequält durch seine neue Brille in die Kamera zu blicken. Aber wenigstens seine Frau hat gut lachen. "Liebes-Interview - Das Geheimnis unserer Ehe", ist zu dem Schnappschuss zu lesen. Ja, hui! Das will aber doch mal ergründet werden.
"Mein Kopf ist dann ganz frei"
Das Interview hat Merz dabei nicht etwa einer schlotternden "Bunte"-Redakteurin auf dem Sozius seines Privatfliegers gegeben. Auch bei Tempo 180 auf der Autobahn kam es nicht zustande. Nein, der Politiker hat sich tatsächlich die Zeit zum Entschleunigen genommen und ist gleich "ein paar Stunden" mit "Bunte" durch das schöne Hochsauerland gewandert. "Das Wandern ist des Friedrichs Lust", heißt es schließlich dem Magazin zufolge, auch wenn wir das eigentlich ein klein wenig anders in Erinnerung hatten.
Allzu viele Geistesblitze dürfte Merz bei dem Spaziergang jedoch nicht gehabt haben. Die besten Ideen kämen ihm nämlich, "wenn ich allein jogge oder mit dem Rad unterwegs bin", offenbart er in dem Gespräch. "Im Urlaub gehe ich manchmal früh los, mache eine kleine Runde und hole auf dem Rückweg beim Bäcker Brötchen. Mein Kopf ist dann ganz frei", erklärt er, wie ihm zum Beispiel womöglich die Verlängerung der AKW-Laufzeiten eingefallen ist.
Dass Merz eine neue Brille hat, ist in jüngster Zeit schon einigen aufgefallen. In anderer Hinsicht hingegen hat er sich seit vielen Jahren optisch kaum verändert. Auf die Frage, ob er eigentlich schon immer "so ein dünner Hering" gewesen sei, antwortet er schließlich: "Bei uns in der Familie haben sich alle überflüssigen Pfunde auf einen Onkel konzentriert. Ich versuche, mit Bewegung und etwas Disziplin mein Idealgewicht zu halten - 89 Kilo bei 1,96 Meter Größe. Mit 92 Kilo fühle ich mich schon unwohl." Und seine Frau ergänzt: "Friedrich war und ist immer sportlich. Früher haben wir auch Tennis gespielt, meine Stoppbälle waren gefürchtet bei ihm. Jetzt machen wir Radtouren."
"Noch nie enttäuscht"
Die Fitness-Qualitäten ihres Mannes sind aber nicht das Einzige, was Charlotte Merz, die Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg ist, ausplaudert. "Es war bei mir Liebe auf den ersten Blick", verrät sie in der Rückschau auf ihre 41-jährige Ehe. Und weiter: "Es hat gefunkt, als ich Friedrich bei einer Examensfeier zum ersten Mal sah. Ich habe ihn gesehen und gedacht: 'Das ist er!' Da hatte er noch volles Haar."
Den Hinweis auf sein Deckhaar-Defizit will Merz dann aber doch nicht unkommentiert stehen lassen. Getreu dem in der Politik erlernten Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" gibt er Kontra: "Ich finde aber meine heutige Frisur ungemein praktisch." Dann kehrt aber auch er in den Schmusemodus zurück: "Charlotte ist mir auch gleich aufgefallen. Wir sind dann um die Häuser gezogen, und ich dachte mir: 'Diese Frau solltest du wiedersehen.' Ich war vier Semester über ihr, aber an der Uni sind wir uns täglich begegnet."
Natürlich sei ihre Beziehung nicht mehr "wie am ersten Tag", räumt Charlotte Merz ein. Aber ihr Mann habe sie "noch nie enttäuscht" und habe sich mit ihr zusammen weiterentwickelt. "Ich möchte keinen Tag unserer gemeinsamen Zeit missen." Ob Merz bei diesen Worten womöglich vor Rührung SPD-rot geworden ist, wissen wir nicht. Doch er pflichtet seiner Gattin bei: "Wir haben ein bewegtes Leben und uns immer verändert - aber eben gemeinsam."
"Traum meiner Jugend"
Ehe es im "Bunte"-Interview dann doch noch etwas politisch wird, spricht Friedrich Merz auch über sein Hobby, das ihm zuletzt einiges an Kritik eingebracht hatte. "Fliegen war schon immer der Traum meiner Jugend. Wenn man durch die Wolkendecke stößt, den blauen Himmel sieht und die Motoren friedlich vor sich hinlaufen - das ist für mich eine große Freude", erklärt er, weshalb er noch mit 53 Jahren einen Pilotenschein machte und so vor Kurzem mit seiner Frau an seiner Seite im eigenen Flieger zur Hochzeit von Bundesfinanzminister Christian Lindner nach Sylt jetten konnte.
Auch mit seinen 66 Jahren fühle er sich nicht zu alt, um bei der Bundestagswahl 2025 möglicherweise als Kanzlerkandidat der Union anzutreten, macht Merz schließlich deutlich. "Alter ist an sich keine Kategorie, es geht nur um die individuelle Spannkraft und Leistungsfähigkeit", lautet seine Philosophie. Und sollte die Spannkraft dann doch mal ein bisschen nachlassen - auch dafür lassen sich in Magazinen neben "Bunte" im Regal ganz sicher rasch ein paar nützliche Tipps finden.
Quelle: ntv.de